Allgemeines
Der Filmtierpark in Eschede ist ein kleiner privater Tierpark mit einer Fläche von rund 120.000 m². Die Tiere, die dort gehalten werden, wurden alle trainiert und in verschiedenen Film- und Fernsehformaten eingesetzt. Insgesamt leben in Eschede ca. 200 Tiere, ein Großteil davon gehört zu den Haustieren. Der Zoo selbst bezeichnet sich als „Kontakt-Zoo“ und wirbt mit Tieren zum Anfassen. Tatsächlich gibt es hier viele Möglichkeiten mit den Tieren in Kontakt zu treten, sei es im begehbaren Kaninchengehege, dem Streichelzoo oder der Kamelbürstestation. Wem dieser Tierkontakt nicht reicht, der kann bei zubuchbaren Führungen und Events darüber hinaus mit Tieren wie Waschbär, Nasenbär oder auch Waldkauz in Kontakt kommen. Auch bei den Wölfen und sogar bei Tiger, Löwe und Co. darf im Rahnen dieser Führungen gekuschelt werden. Ein Konzept, dass meiner Meinung nach etwas zu weit geht. Wolfsbegegnungen kann ich noch verstehen und auch in einigen Wildparks kann man diese buchen. Warum Besucher jedoch zu Tiger und Co. ins Gehege sollen ist mir fraglich, die haben da in meinen Augen nichts zu suchen. Wie dem auch sei, der Park ist größtenteils sauber und verfügt über eine kleine Gastronomie gleich am Eingang. Während die Gehege für die Huftiere des Parks noch verhältnismäßig groß und für die Tiere durchaus geeignet sind, besteht bei den Käfigen der Raubkatzen dringender Handlungsbedarf. Die „Gehege“ sind viel zu klein und bieten den Tieren kaum Struktur. Die Betreiber wissen dies jedoch und derzeit läuft wohl eine Spendensammlung für den Neubau der Raubkatzen-Anlagen.
Fütterungsrunde/Rundweg
Aber beginnen wir unseren Rundweg doch zunächst am Eingang. Gleich dahinter befindet sich das bereits angesprochene Restaurant des Parks sowie eine Voliere für Graupapageien. Nicht spektakulär, aber ausreichend. Auch die folgenden Volieren für Pfauen und Aras könnte man so beschreiben. Daneben findet man in diesem Bereich noch zwei kleinere Anlagen für Hühner, Gänse und Enten.
Etwas weiter gelangt man dann vorbei an einem kleinen Häuschen mit zwei Terrarien, die man allerdings nur von außen einsehen kann und in denen Riesenschlangen leben, zu einem Gehege mit Zwergmuntjaks. Dieses Gehege wirkt recht klein und hier fehlt es definitiv an Einrichtung. Daneben liegt eine kleine Anlage für Frettchen. Gegenüber dieser Anlagen liegt ein kleiner See und rechts daneben gibt es eine Spielscheune, die vor allem bei Regen natürlich gut besucht ist.
Biegt man hinter dieser Scheune nach rechts ab, so kommt man vorbei an einem kleinen Gehege für Esel und Maultiere in den Bereich der Raubkatzen. Zunächst wird man von der noch verhältnismäßig großen und gut strukturierten Anlage der Luchse begrüßt. Ein Stück weiter wandelt sich dieses Bild jedoch schlagartig. Hier befinden sich die Käfige der Großkatzen, die kleiner und unstrukturierter kaum sein könnten. Im ersten Gehege lebte bei meinem Besuch ein einzelner Weißer Löwe, in direkter Nachbarschaft eine „normalfarbene“ Löwin. Der Nächste Käfig bot einen etwas außergewöhnlichen Besatz. Neben einer Weißen Löwin lebt hier nämlich auch noch ein Schwarzer Panther. Ein Gehegeschild gibt Aufschluss über die Entstehung dieser außergewöhnlichen Wohngemeinschaft. Im nächsten Käfig lebt ein weiterer Schwarzer Panther, gemeinsam mit einem „normalfarbenen“ Tier und hierneben wiederum befindet sich eine Doppelanlage mit Weißen und „normalfarbenen“ Tigern. Was alle diese Anlagen gemeinsam haben ist, dass sie einen sehr provisorischen Eindruck machen und für den Besatz viel zu klein und zu wenig strukturiert sind. Immerhin gibt es in diesem Bereich noch genügend freie Fläche um die Käfige herum und so wie es aussieht ist ein Neubau der Anlagen bereits in Planung.
Weiter dem Rundweg folgend geht es nun vorbei an einem betretbaren Streichelgehege für Kaninchen, einer kleinen Anlage für Zwergotter und einer Anlage, in der Polarfüchse gemeinsam mit Waschbären leben ein Stück den Hügel hinauf. Oben angekommen hat man nochmals eine Einblickmöglichkeit in das Waschbär-Polarfuchs-Gehege, indem auch ein albinotischer Waschbär wohnt. Gegenüber liegt dann die ebenfalls recht kleine Anlage der Erdmännchen und neben dieser ein komplett kahles Wildschweingehege, in welchem wir jedoch kein Tier gesehen haben.
Vorbei an einem Kinderspielplatz findet man zu seiner Linken die Anlage für Emus und Trampeltiere und zur Rechten eine große Weide, welche bei unserem Besuch jedoch leer war. Etwas weiter kommt man dann zu einem Gehege für verschiedene Pferderassen. Hier leben ein Hannoveraner, ein Friese, ein Arabisches Vollblut sowie Mini- und normale Shetlandponys. Gegenüber befindet sich eine weitere kleine Anlage für Waschbären.
Biegt man nun oberhalb einer großen Koppel, auf der ein Schottisches Hochlandrind zusammen mit einem Präriebison und einem Black Galloway lebt, ab gelangt man vorbei an dieser zu den beiden Gehegen für Wölfe. Im ersten wohnen Polarwölfe und in direkter Nachbarschaft ihre Eurasischen Verwandten. Um diese kann man einmal herum laufen und auf der Rückseite findet man dann noch eine kleine Anlage für Meerschweinchen.
Erneut vorbei an der Rinderkoppel, dem Waschbärgehege und der Pferdeanlage führt der Rundweg nun wieder zum Gehege der Kamele und Emus. Hier kann man die Tiere auch bürsten, wenn sie denn Lust dazu haben. Eine kleine Anlage für Nasenbären und ein kleines Streichelgehege mit Ziegen befinden sich ebenfalls hier. Im Hintergrund des Streichelzoos gibt es eine Anlage für Lamas und Alpakas, in welche sich die Ziegen zurückziehen können.
Bevor wir nun wieder zum Ausgang kommen liegen auf der linken Seite noch zwei Anlagen für Bären. In der ersten lebt ein Braunbär, in der zweiten ein Baribal. Daneben gibt es noch ein paar kleinere Volieren für verschiedene Eulenvögel und Wüstenbussarde. In einem Gebäude, dass sich ebenfalls hier befindet ist eine Indoor-Kartbahn untergebracht und etwas versteckt hinter dem Restaurant leben weitere Aras und erneut Graupapageien.
Fazit
Der Park macht auf mich ehr den Eindruck eines zusammengewürfelten Sammelsuriums verschiedener Einzeltiere und die Gehege sowie deren Gestaltung bestätigen diesen Eindruck größtenteils. Hier gibt es an einigen Ecken Handlungsbedarf. Einen Besuch kann ich daher nur bedingt empfehlen. Ich würde mir wünschen, dass sich hier einiges tut, denn das Gelände bietet durchaus gute Voraussetzungen und ausreichend Platz um die Tiere artgerechter zu halten. Allerdings denke ich auch, dass es hier wie so oft am Geld mangelt und es daher eher schleppend vorangehen wird. Auch ist die Zahl der gezeigten Arten nicht gerade riesig und so lohnt sich eine weitere Anreise in meinen Augen nicht. Die Beschilderung war gut, auch wenn ich mir in einem Filmtierpark gewünscht hätte, dass an den Gehegen dabei stünde, in welchen Produktionen die einzelnen Bewohner mitgewirkt haben. Alles in allem ein Besuch mit gemischten Gefühlen.