Der Banggai-Kardinalbarsch, auch Molukken-Kardinalfisch oder Zebra-Kardinalbarsch genannt, ist eine Fischart aus der Familie der Kardinalbarsche. Er kommt nur in einem sehr kleinen Gebiet östlich der indonesischen Insel Sulawesi vor und lebt dort im flachen Meer. Das gesamte Gebiet, in dem der Fisch vorkommt, umfasst eine Fläche von rund 5500 km². Da der Banggai-Kardinalbarsch aber nur in geschützten, voneinander isolierten Buchten an der wettergeschützten Seite von 30 Inseln vorkommt, hat das tatsächliche Verbreitungsgebiet nur eine Fläche von 34 km². Sie bewohnen Seegraswiesen und selbst in Bachmündungen und Hafenbecken wurden sie schon gesichtet. Die bis zu 8 cm großen Fische leben in Gruppen von bis zu 500 Tieren und ernähren sich hauptsächlich von Ruderfußkrebsen, Zehnfußkrebsen, Meerasseln sowie Eiern und Larven von verschiedenen maritimen Tieren. Junge Banggai-Kardinalbarsche suchen häufig Schutz zwischen den Stacheln des Diadem-Seeigels, Erwachsene verbergen sich auch in verzweigten Steinkorallen. Die Art wurde 1920 entdeckt, geriet danach jedoch wieder in Vergessenheit, bis sie in den 1990er Jahren einem tauchenden Tourismusunternehmer auffiel, der zunächst glaubte eine neue Art entdeckt zu haben. 1996 setzte ein regelrechter Run auf die Tiere für die heimischen Aquarien ein, als sie das erste Mal auf der Messe Interzoo in Nürnberg ausgestellt wurden. Schon bald stellten sich erste Zuchterfolge ein. In den letzten Jahren ist die Fangquote jedoch so stark angestiegen, dass der Banggai-Kardinalbarsch mittlerweile von der IUCN als stark gefährdet gelistet wird. In unseren Zoos ist die Art gut vertreten. So sind es derzeit 34 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 124 im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 22.03.2023).
