(Schneiderkarpfen)
Leucaspius delineatus
(HECKEL, 1843)
Das Moderlieschen, auch unter den Namen Malinchen, Modke, Mudchen, Mutterloseken, Schneiderkarpfen, Sonnenfischchen, Witting oder Zwerglaube bekannt, ist eine Art aus der Familie der Karpfenfische. Es kommt in Europa von Nord- und Zentralfrankreich im Westen bis zur Wolga und zum Kaspischen Meer im Osten vor, fehlt aber in Großbritannien, Südwestfrankreich, auf der Iberischen Halbinsel, in Italien und weitgehend auf den Balkanhalbinseln und in Skandinavien. Die bis zu 12 cm großen Fische bewohnen stehende und schwach fließende, meist kleinere Gewässer. Als Schwarmfisch kommen sie dabei meist in Gruppen vor und halten sich gerne im dichten Pflanzenbewuchs in der Uferregion auf. Moderlieschen ernähren sich von Phyto- und Zooplankton sowie von Insekten, welche nahe der Oberfläche gefangen werden. Wahrscheinlich gehört auch der Laich von Amphibien zu ihrem Speisespektrum. Der Name Moderlieschen leitet sich von dem Wort „mutterlos“ ab und wurde den Fischen deshalb gegeben, weil die Laichbänder der Tiere z.B. an den Beinen von Wasservögeln haften und so in andere Gewässer eingebracht werden können, wo die Jungfische dann ohne das Beisein ihrer Elterntiere schlüpfen. Eine wirtschaftliche Bedeutung hat dieser Karpfenfisch kaum. Gelegentlich wird die Art im Zoohandel für Kaltwasseraquarien oder Gartenteiche angeboten oder von Anglern als Köderfisch genutzt. Eine kommerzielle Befischung findet jedoch nicht statt. Die Art gilt laut IUCN als nicht gefährdet. Lokal kann sie jedoch durch Entwässerung von Nassräumen, Wasserverschmutzung oder Entkrautung von Gewässern bedroht sein. In unseren Zoo ist das Moderlieschen vor allem in Deutschland mit insgesamt 22 öffentlichen Haltungen gut vertreten. Im restlichen EAZA-Raum gibt es weitere 13 öffentliche Haltungen (Zootierliste Stand: 03.11.2023).
Deutschland:
- Frankfurt (Zoo)
- Hankensbüttel (Otterzentrum)
- Stuttgart (Wilhelma)
weiterer EAZA-Raum:
- Basel (CHE) (Zoo)