(Sandtiger)
Carcharias taurus
RAFINESQUE, 1810
Der Sandtigerhai kommt in fast allen tropischen, subtropischen und warm-gemäßigten Meeren der Welt vor. Er gehört zu den Makrelenhaiartigen und kann eine Länge von bis zu 3,20 m erreichen. Sandtigerhaie halten sich bevorzugt einzeln in flachen Wasserschichten in Küstennähe oder bei Korallen- und Felsriffen in küstenferneren Gebieten auf. Gelegentlich sind größere Gruppen vorzufinden, die während der saisonalen Wanderungen der Bestände, während der Fortpflanzungszeit oder auch zur Jagd zusammenkommen. Dem Sandtigerhai fehlt wie anderen Haien auch die Schwimmblase, so dass sie ständig in Bewegung bleiben müssen um nicht in tiefere Wasserschichten abzusinken. Allerdings besitzt diese Haiart als einzige die Möglichkeit abgeschluckte Luft in ihrem Magen zu speichern und so eine Art von Schwimmblase selbst herzustellen. Dadurch ist es ihnen möglich im Wasser regungslos zu gleiten. Tagsüber halten die Tiere sich meist schwebend in Höhlen auf. Beim Schwimmen haben Sandtigerhaie stets das Maul leicht geöffnet und die scharfen Zähne sind zu sehen. Das verleiht ihnen ein gefährliches Erscheinungsbild, sie sind jedoch nicht aggressiv. Die Hauptnahrungsquelle stellt Fisch dar. Daneben werden aber auch Tintenfische, Krebstiere und kleinere Haie gefressen. Sandtigerhaie sind enorm in ihren Beständen bedroht. Wegen der Verwechslungsgefahr mit dem entfernt ähnlich aussehenden Tigerhai (Galeocerdo cuvieri) aus der Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae) wird er für Angriffe auf Badende und Taucher verantwortlich gemacht, die nicht nachgewiesen wurden. Der Tigerhai dringt wie die Sandtigerhaie häufig in Küstengewässer vor und schnappt nach allem, was sich bewegt, gelegentlich auch nach Menschen. Es folgte daraus eine starke Bejagung der Sandtigerhaie, die 1974 dazu führte, dass sie in bestimmten Verbreitungsgebieten gesetzlich geschützt werden mussten. n Japan ist das Fleisch der Sandtigerhaie begehrt. Die Sandtigerhaie werden meistens mit beköderten Langleinen gefangen. Die Flossen werden für die Haiflossensuppe verwendet und der Lebertran als Öl. Durch Beifang in Schleppnetzen, die für den Fang von Knochenfischen verwendet werden, besteht eine weitere Bedrohung. Weitere große Dezimierungen der Bestände werden durch Sportfischer, die Sandtigerhaie mit Harpunen und Explosivgeschossen erlegen, vorangetrieben. In Deutschland findet man die Art nur in zwei öffentlichen Einrichtungen, im restlichen europäischen Raum dagegen in ganzen 42 Stück (Zootierliste Stand: 30.09.2020)
Deutschland:
- Zella-Mehlis (Meeresaquarium)