(Schwarzer Scheibensalmler)
(Schwarzer Pacu)
(Riesen-Pacu)
Colossoma macropomum
(CUVIER, 1816)
Der Tambaqui, häufig auch Schwarzer Pacu, Riesen-Pacu, Schwarzer Scheibensalmler oder einfach nur Pacu genannt, ist eine Art der Salmler und mit einer Länge von über einem Meter und einem Gewicht von bis zu 30 kg einer der größten Vertreter der Ordnung. Er kommt in den Stromgebieten des Amazonas und des Orinokos vor und ist hier vor allem von Panama über Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Peru bis Südbrasilien verbreitet. Da die Tiere sehr anpassungsfähig sind, konnten sich kleine ausgesetzte Populationen auch in Gewässern auf Hawaii, in Florida und in Texas etablieren. Die Tiere halten sich meist in Tiefen von einem bis 5 Metern auf und kommen auch mit einem sehr geringen Sauerstoffgehalt noch gut zurecht. Sie laichen in den Überschwemmungswäldern des Amazonasgebietes und legen auf dem Weg zu ihren Laichgebieten oft lange Strecken, in einigen Fällen über 1.000 km, zurück. Jungfische leben in Schwärmen und ernähren sich von Zooplankton, Insekten und Schnecken. Die ausgewachsenen Tiere leben dagegen meist alleine und ernähren sich von pflanzlicher Nahrung. Während der fünf Monate andauernden Regenzeit schwimmen Tambaquis in die überfluteten Wälder und fressen dort untergetauchte Pflanzen, hartschalige Samen und Früchte. Ihr Gebiss, das dem menschlichen Gebiss vom Aussehen her sehr ähnelt, ist so stark, dass sie sogar Nüsse damit knacken können. In ihrer Heimat wird die Art als Speisefisch in Teichwirtschaft gezüchtet und befischt. Die Überfischung hat bereits dazu geführt, dass die natürlichen Populationen stark zurückgegangen sind. Daher versucht man die Fische zumindest während der Laichzeit so gut es geht zu schützen. Von der IUCN wurde die Art bislang noch nicht bewertet. Angeblich soll es Fälle gegeben haben, bei denen Tambaquis Männern die Hoden abgebissen haben. Diese Fälle sind jedoch nicht bestätigt und man geht eher davon aus, dass von den großen Fischen keine direkte Gefahr für den Menschen ausgeht. In unseren Zoos ist die Art gut vertreten. So gibt es 17 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 155 weltweit (Zootierliste Stand: 15.05.2024).
Deutschland:
- Frankfurt (Zoo)
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- Nürnberg (Tiergarten)
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