Das Lohkaninchen ist eine kleine Kaninchenrasse, deren Fell farblich durch eine einfarbig dunkle Oberseite, sowie eine rotgelbe (lohfarbige) Bauchseite gekennzeichnet ist. Die Kopfzeichung umfasst die lohfarbigen Augenringe, lohfarbige Einfassungen der Nasenlöcher und Kinnbacken sowie lohfarbige Ohrenumrandungen. Erstmals gezüchtet wurde die Rasse 1887 von Reverend Cox. Dieser „fand“ die Tiere in seinem Kaninchengehege in den „Gründen von Culland Hall neben Brailsford in Derbyshire“, in welchem unter anderem „fahle“ Kaninchen, Holländer- und Silberkaninchen gehalten wurden. Die Haltung von Kaninchen in halbwilder Form war damals in Großbritannien weit verbreitet. Man kann allerdings damit rechnen, dass die Mutation schon weitaus länger vorhanden war, bis dato jedoch nicht weiter beachtet wurde. Ab 1887 erfolgte dann die gezielte Züchtung mit der „neuen“ Mutatuion in Richtung einer eigenen Rasse. Nach Deutschland wurde das Lohkaninchen erstmals um 1896 importiert. Nach einem Niedergang der Zucht nach dem Ersten Weltkrieg erfolgten in den zwanziger Jahren weitere Importe aus Großbritannien. Einen erneuten Rückschlag erlitt die Rasse dann, als sie 1936 als „Sportrasse“ eingestuft wurde und die Züchter gezwungen wurden, eine „Vereinsrasse“ aus der Gruppe der anerkannten Wirtschaftsrassen herauszuzüchten. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wegfall dieser Einschränkung erlebte die Rasse jedoch einen erneuten Aufschwung. Heute gehört sie zu den am häufigsten gehaltenen Rassen und ist regelmäßig auf Ausstellungen zu sehen. In unseren Zoos findet man sie nicht ganz so häufig. Neben 6 öffentlichen Haltungen in Deutschland sind es weitere 7 weltweit (Zootierliste Stand: 19.08.2024).
