Die Weiße Nutria ist eine Zuchtform der ursprünglich aus Südamerika stammenden Nutria. Als Pelzlieferant ist die Nutria vor allem wegen ihrer dichten und äußerst feinen Unterwolle geschätzt. Vermutlich wurde die Nutria bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts bewusst in Deutschland eingeführt und zwecks Nutzung ausgewildert. Anfang des 19. Jahrhunderts waren die freilebenden Bestände wegen der damals sehr hohen erzielten Preise für Nutriapelze durch intensive Bejagung jedoch wieder weitgehend ausgerottet. Erst in den 1920er Jahren gelang es dann aus Argentinien importierte Nutrias in Gefangenschaft zu halten und zu züchten. Zwischen 1930 und 1940 gab es dann alleine in Deutschland insgesamt über 1000 Nutria-Farmen, die jährlich fast 100.000 Felle lieferten. Auch begann man hier bereits verschiedene Farbschläge herauszuzüchten. Wegen des Zweiten Weltkrieges ging dieser noch junge Erwerbszweig stark zurück, erstarkte in den 1950er Jahren jedoch wieder, um dann heute, vor allem modebedingt, in Deutschland praktisch ganz zu verschwinden. Vor allem Farbzuchten sind aber auch heute noch im Hobby vertreten, mittlerweile jedoch nur noch zur Schau und nicht zur kommerziellen Nutzung. Diese privaten Haltungen dürften in der Zukunft jedoch auch verschwinden, da die Nutria mittlerweile auf der Liste invasiver Arten steht und eine weitere Zucht dieser Tiere daher untersagt ist. Die Zootierliste ist im Bereich Farbzuchten relativ ungenau. Wie viele öffentliche Haltungen es insgesamt gibt, kann ich daher nicht mit einer einhundertprozentigen Sicherheit sagen. Gelistet werden derzeit 6 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 9 weltweit (Zootierliste Stand: 22.03.2024).
