(Villnösser Schaf)
Ovis orientalis f. aries
Das Kärntner Brillenschaf ist eine alte österreichische Hausschafrasse, die seit dem 18. Jahrhundert bekannt ist. Zunächst war die Rasse unter der Bezeichnung Seeländer Schaf bekannt. Der Name ging auf das Dorf Seeland zurück, welches das hauptsächliche Verbreitungsgebiet der Rasse war. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Dorf zu Jugoslawien und heute zu Slowenien. Die Rasse existiert in zwei Hauptvarianten in Deutschland und Österreich. Beide zählen zu den gefährdeten Haustierrassen. Der deutsche Stamm ist stärker vom italienischen Bergamasca-Schaf beeinflusst, die österreichische Variante nur geringfügig. Das ehemalige Paduaner Schaf dürfte einen großen Einfluss gehabt haben. Ziel bei der Zucht dieser Rasse war es vor allem, die damals in Österreich gehaltenen Schafe und vor allem dessen Wolle zu veredeln. Es war auf Grund seiner Größe und seiner Robustheit ein sehr beliebtes Schaf und in weiten Teilen Österreichs verbreitet. Im Jahre 1939 kam es im Zuge der „Rassebereinigung“ zu einer fast vollständigen Verdrängungskreuzung mit „reinweißen“ Bergschafen. In kleinen Beständen konnte sich das Kärntner Brillenschaf jedoch vereinzelt halten und vor nicht allzu langer Zeit begann man mit der gezielten Erhaltungszucht. Heute ist die Rasse nicht mehr akut vom Aussterben bedroht jedoch wird sie von der GEH noch immer als extrem gefährdet geführt. Seinen Namen hat es von den schwarz gefärbten Ringen um die Augen. Bei manchen Tieren sind auch die Ohren von den Spitzen her schwarz gefärbt. In Deutschland kann man die Rasse in insgesamt 8 Zoos finden. Weitere 8 öffentliche Haltungen sind es im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 05.04.2022).
Deutschland:
- Heidelberg (Zoo)