(Ostpreußische Skudde)
Ovis orientalis f. aries
Die Skudde, manchmal auch Ostpreußische Skudde genannt, ist eine der ältesten Hausschafrassen. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war sie das bodenständige Schaf Ostpreußens und des Baltikums. Allerdings wurde die Rasse bereits lange vor dem Zweiten Weltkrieg durch Schafrassen mit feinerer Wolle verdrängt. Sichere Nachweise über die Existenz der Rasse im erwähnten Gebiet gibt es etwa seit dem 14. Jahrhundert. Ungeklärt ist, ob es bereits vorher Skudden in anderen Regionen gab und ob es sich dabei um das „Schaf der Wikinger“ handelt oder um direkte Nachfahren jungsteinzeitlicher Schafe. Seit dem Mittelalter wurde die Rasse zwischen Baltikum und Lausitz gehalten. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges ist sie jedoch im Baltikum ausgestorben. Überlebt hat die Skudde nur durch eine Handvoll passionierte Schafzüchter und Tiergärten in Ost- und Westdeutschland, welche die verbliebenen Restbestände nach dem Zweiten Weltkrieg intensiv züchteten. Heute gibt es wieder rund 2.600 reinrassige Tiere. Dennoch steht die Rasse weiterhin auf der Liste bedrohter Nutztierrassen. Die Skudde ist die kleinste deutsche Schafrsse. Sie wird heute vor allem zur Landschaftspflege auf besonders mageren Wiesen eingesetzt, gilt als genügsam und kann ganzjährig draußen gehalten werden. In unseren Zoos ist sie mittlerweile recht häufig zu finden. So gibt es 58 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 9 weltweit (Zootierliste Stand: 14.06.2024).
Deutschland:
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Dortmund (Zoo)
- Frankfurt (Kobelt-Zoo)
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- Stuttgart (Wilhelma)
weltweit:
- Plzen (CZE) (Zoo)