(Bentheimer Landschwein)
Sus scrofa f. domestica
Das Bunte Bentheimer Schwein, auch Bentheimer Landschwein genannt, ist eine Schweinerasse aus der Grafschaft Bentheim und dem Emsland. Die Rasse entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als man in Norddeutschland offensichtlich nicht mehr zufrieden mit der Leistung der damaligen Hausschweine war und begann Schläge in das sogenannte Marschschwein einzukreuzen. Darunter waren Berkshire-Eber und Cornwallschweine aus England. Zu dieser Zeit waren in Deutschland die Bäuerinnen für die Schweinehaltung auf den Höfen zuständig und bei diesen war die neu entstandene Rasse nicht nur wegen ihrer Genügsamkeit und Stressresistenz, sondern auch oder gerade wegen ihrer Scheckung beliebt. Die Blütezeit hatte das Bunte Bentheimer Schwein in den 1950er-Jahren. Als einfach und günstig zu haltende, sowie überaus fruchtbare Tiere lieferten sie ein Fleisch von exzellenter Qualität, das nach den schweren Kriegsjahren auch sehr gefragt war. Mit Aufkommen des Wirtschaftswunders in Westdeutschland änderten sich die Verbrauchergewohnheiten und die Halter der Rasse gingen drastisch zurück. Letztlich hielt nur der Züchter Gerhard Schulte-Bernd an der Zucht dieser Schweine fest und besaß in den 1990er Jahren praktisch den gesamten noch verbliebenden Bestand der Rasse. Bei nur noch rund 100 Zuchttieren weltweit war die Rasse hochgradig vom Aussterben bedroht. Die Hartnäckigkeit von Schulte-Bernd und die Rückkehr zur Stärkung regionaler Kultur und damit auch der regionalen Tierhaltung führen nun zu einer erneuten Blüte dieser alten Haustierrasse. Eber können ein Gewicht von bis zu 250 kg erreichen, Säue bleiben mit bis zu 180 kg deutlich darunter. In Deutschland wird die Rasse gegenwärtig in insgesamt 30 öffentlichen Einrichtungen gehalten. Weitere 3 öffentliche Haltungen befinden sich in den Niederlanden (Zootierliste Stand: 08.03.2024).
Deutschland:
- Mannheim (Luisenpark)
- Nürnberg (Tiergarten)
- Worms (Tiergarten)