Capra aegagrus f. hircus
Die Roveziege ist eine französische Rasse der Hausziege, die durch natürliche Selektion den Umweltbedingungen und dem mediterranen Klima der Provence besonders angepasst ist. Sie ist seit dem 19. Jh. in Südfrankreich nachgewiesen. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt um das Bergdorf Le Rove in der Nähe von Marseille. Von dort aus hat sich die Rasse in dem Alpengebiet der Provence und auch im Tiefland mehr und mehr verbreitet. Das Gehörn der Böcke ist sehr imposant und kann in Einzelfällen bis zu 1,50 m Spannweite haben. Die Roveziege ist eine robuste und sehr anspruchslose Ziege und dient sowohl als Fleisch-, als auch als Milchlieferant. Ihr wird ein sehr guter Orientierungssinn zugesprochen, weswegen sie früher als Leittiere für Schafherden genutzt wurden, die ihre Herde sicher anführten. 1960 gab es noch etwa 18.000 Roveziegen in Frankreich. Mit dem Rückgang der Schaf- und Ziegenhaltung und der Umwandlung der Alpenregion zur Wohnregion ging auch der Bestand dieser Ziegenrasse stark zurück, sodass innerhalb von nur zwei Jahren nur noch etwa 500 Roveziegen übrig waren. Dank dem 1979 gegründeten Verband zur Erhaltung der Roveziege wuchs der Bestand bis 2007 wieder auf gut 5500 Ziegen an. Heute ist die Ziegenrasse in der Landschaftspflege unverzichtbar und wird unter anderem gezielt zum Schutz vor Wald- und Flächenbränden eingesetzt. Außerhalb Frankreichs ist die Rasse nicht weit verbreitet. In Deutschland wurden im Jahr 2011 nur acht Tiere in den Herdbüchern der Landesverbände geführt. Auch in unseren Zoos ist die Rasse ausgesprochen selten anzutreffen. Die einzige öffentliche Haltung in Deutschland ist auf dem Haustierhof Reutemühle in Überlingen-Bambergen. Weitere 5 Haltungen gibt es in Frankreich. Im restlichen europäischen Raum fehlt die Art komplett (Zootierliste Stand: 10.09.2020)
Deutschland:
- Überlingen-Bambergen (Haustierhof Reutemühle)