Procyon lotor f. domestica
Der Farmwaschbär ist die domestizierte Form des Nordamerikanischen Waschbärs. Das Fell der Tiere war zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Nordamerika so begehrt, dass ihre Anzahl auf Grund der großen Nachfrage in manchen Gebieten deutlich zurückging. Die Felle stellten zu dieser Zeit einen wesentlichen Anteil der Pelzbekleidung und Pelzaccessoires. Daher begann man in der zweiten Hälfte 1920er Jahre damit Waschbären erstmals in größerem Umfang zu züchten. Allerdings wurde die Waschbärzucht sowohl in Nordamerika als auch in Europa, wo sie etwa zeitgleich aufkam bald wieder aufgegeben nachdem zu Beginn der 1940er Jahre Langhaarpelze aus der Mode kamen und die Preise fielen. Als die Farmen wieder aufgelöst wurden, setzten die Farmer viele der Tiere einfach aus. Die Tiere konnten sich schnell vermehren und gelten heute als invasive Art, die teils erheblichen Schaden an der heimischen Flora und Fauna anrichtet. Trotz der nur kurzzeitigen Zucht der Tiere entstanden eine Reihe unterschiedlicher Farbvarianten, die von weißen über bräunliche bis hin zu fast schwarzen Tieren reichen. Wie ihre wilden Verwandten besitzen auch Farmwaschbären eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 60 cm und ernähren sich als Allesfresser sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Nahrung. In Deutschland kann man die domestizierte Form in zwei öffentlichen Einrichtungen sehen, weitere 8 öffentliche Haltungen sind es im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 12.09.2023).
Deutschland:
- Heidelberg (Zoo)
weiterer EAZA-Raum:
- Volkel (NLD) (Zie-Zoo)