(Weißer Esel)
(Österreich-ungarischer Albinoesel)
Equus africanus f. asinus
Der Österreich-ungerische Weiße Barockesel, kurz Barockesel ist eine Rasse, deren Ursprung mindestens bis in die Barockzeit zurückreicht und die im Rokoko in Ostösterreich und Ungarn gezüchtet wurde. Zu dieser Zeit waren in der adeligen Gesellschaft helle Tiere sehr beliebt, da sie als Lichtbringer galten, während dunkle Tiere eher Tod bedeuteten. Diese mittelgroße Eselrasse hat ein weißgelbes Fell, die Farbe wird als „cremello“ bezeichnet, und hellblaue Augen. Haut und Hufe sind wenig pigmentiert. Die Fohlen weisen oft eine intensivere gelbe Farbe auf. Der Bestand war weitgehend unbekannt und wurde erst im Jahr 1986 im Tierpark des Schlosses Herberstein vom Fritz Dietrich Altmann wiederentdeckt. Während man in Österreich noch weitere 30 Tiere fand, die aber alle von Herberstein stammten, fand, unabhängig davon und ohne von Herberstein zu wissen, der Direktor des Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel, Kurt Kirchberger, ein Tier dieser Rasse in Ungarn. Es wurde auf Betreiben von Helmut Pechlaner auch nach Österreich gebracht. Von beiden wurde ein neues Zuchtprogramm ausgearbeitet, um einer Inzucht entgegenzuwirken. Dazu wurden drei Zuchtlinien entwickelt, eine Herberstein-Linie, eine Neusiedler See-Linie und eine dritte, bei der die beiden gekreuzt werden. Die Zahl der im Zuchtbuch eingetragenen Tiere beträgt 320, davon 126 Hengste und 194 Stuten (Stand: 18. Oktober 2019). Die Rasse ist somit hoch gefährdet. In unseren Zoos ist sie mittlerweile recht gut etabliert. So sind es insgesamt 13 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 15 im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 21.07.2021).
Deutschland:
- Kleve (Tiergarten)
weiterer EAZA-Raum:
- Plzen (CZE) (Zoo)