(Dülmener Wildpferd)
Equus ferus f. caballus
Das Dülmener Wildpony, auch Dülmener Pferd genannt, ist eine Ponyrasse, die überwiegend in Dülmen in Westfalen im Merfelder Bruch, einem rund 350 ha großen Naturschutzgebiet, lebt. Hier leben die ca. 300 bis 400 Pferde unbeeinflusst vom Menschen. Dabei ist das Dülmener Wildpony aus biologischer Sicht kein Wildpferd. Die Namensgebung bezieht sich vielmehr auf die halbwilde Lebensweise. Ganz offiziell werden alle Tiere dieser Rasse außerhalb des bereits erwähnten Naturschutzgebietes schlicht Dülmener genannt, der Zusatz Wildpony entfällt. Somit handelt es sich bei den Tieren in unseren Zoos genaugenommen um ebensolche. Die ursprünglich Dülmener Brücher genannte Rasse zählt zu den ältesten Pferderassen Deutschlands. Bereits im Jahre 1316 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt und bereits damals lebten die Pferde wild, bzw. halbwild. Durch fortschreitende landwirtschaftliche Intensivierung bisher kaum genutzter Gegenden im 19. Jahrhundert schränkte man den Lebensraum der Tiere immer mehr ein und vermutlich wären die Dülmener Pferde heute ausgestorben, hätte nicht Alfred von Croy 1847 zwanzig von ihnen einfangen lassen und auf dem Gelände des heutigen Naturschutzgebietes eine Erhaltungszucht gestartet. Die Rasse besitzt ein Stockmaß zwischen 125 und 135 cm sowie den für Wildpferde typischen Aalstrich von der Mähne bis zum Schweif. Außerhalb des Naturschutzgebietes werden Dülmener als vielfältige Kleinpferde geschätzt, wobei die Verwendung als Reitpferd für Kinder überwiegt. Früher wurden sie zudem gerne unter Tage eingesetzt. Von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen wird das Dülmener WIldpony als extrem gefährdet eingestuft. Derzeit wird die Rasse in 6 öffentlichen Einrichtungen im EAZA-Raum gezeigt, welche allesamt in Deutschland liegen (Zootierliste Stand: 12.10.2023).
Deutschland:
- Stuttgart (Wilhelma)