(Heckpferd)
(Tarpanfarbiges Hauspferd)
Equus ferus f. caballus
Der Tarpan war ursprünglich ein in Eurasien verbreitetes Wildpferd, das jedoch im 18. und 19. Jahrhundert systematisch bejagt wurde und mit dem Tod des letzten Tieres 1918 schließlich ausstarb. Bereits seit ca. 4000 bis 3000 v. Chr. wurden Pferde domestiziert. In wie weit der Tarpan daran Anteil hatte, ist jedoch noch nicht abschließend geklärt. Der hier vorgestellte Haustarpan war einst ein Versuch ein dem Tarpan gleiches Pferd durch Abbild- oder „Rückzüchtungen“ zu rekonstruieren. Die Brüder Heinz und Lutz Heck begannen dieses Projekt in den 1930er Jahren und starteten zunächst mit der Kreuzung von Przewalskipferden und verschiedenen Ponyrassen. Hierdurch kam bereits 1933 ein erstes tarpanfarbenes Fohlen zur Welt. Die zur Zucht verwendeten Koniks wurden während des Zweiten Weltkriegs Bauern aus Polen abgekauft, enteignet oder vor der Front evakuiert. Nach dem Krieg wurden die „Heckpferde“ weiter mit Koniks gekreuzt. Hierbei wurden verschiedene Farben verwendet, weshalb beim heutigen Haustarpan auch immer mal wieder andere Farbschläge auftreten. Während in anderen Einrichtungen weiter Przewalskipeferde eingekreuzt wurden um eine Stehmähne zu erreichen, wurde im Tierpark Hellabrunn, wo Heinz Heck in den 1930er Jahren Direktor war nicht weiter gekreuzt. Die dort gehaltenen Tiere entsprechen noch heute dem, was die Gebrüder Heck als „echte“ Rückzüchtung des Tarpans ansahen. Auch wenn der Haustarpan kein echtes Wildpferd ist, wird er heute häufig in Naturschutzgebieten eingesetzt um durch die Beweidung die Verbuschung offener Flächen zurückzuhalten. In Deutschland findet man die Rasse in derzeit 30 öffentlichen Einrichtungen. Weitere 13 öffentliche Haltungen sind es im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 05.12.2023).
Deutschland:
- Hodenhagen (Serengeti-Park)
- München (Tierpark Hellabrunn)
- Saarbrücken (Zoo)