(Jamaika-Leguan)
Cyclura collei
GRAY, 1845
Der Jamaikaleguan ist eine bis zu 130 cm lange Art der Echten Leguane und zählt zu einer der am stärksten bedrohten Reptilienarten der Erde. Wie der Name schon erahnen lässt, kommt die Art endemisch auf Jamaika vor. Hier bewohnt sie vor allem Mangrovenwälder und hält sich meist am Boden auf. Gelegentlich werden auch mittelhohe Bäume erklommen. In jungen Jahren ernähren sich die Tiere vor allem von Insekten. Adulte Tiere fressen daneben aber auch kleine Wirbeltiere und süße Früchte sowie junge Baumtriebe. Mit zunehmendem Alter ernähren sie sich zunehmend mehr von vegetarischer Kost. Das Verbreitungsgebiet des Jamaikaleguanes ist mittlerweile auf zwei eng begrenzte Gebiete auf Jamaika beschränkt. Die Nachstellung durch vom Menschen eingeführte Haushunde, Mungos und Ratten sowie die Zerstörung des Lebensraumes für die Errichtung landwirtschaftlicher Flächen und den Bergbau haben die Art an den Rand des Aussterbens gebracht. Auch die Bejagung sowie das Sammeln von Jungtieren für den Tierhandel tragen hierzu bei. Zwischen 1940 und 1990 galt die Art sogar bereits als „verschollen“, bis sie in der Nähe von Kingston wiederentdeckt wurde. Mit einem Gesamtbestand von gerade einmal 200 bis 300 Tieren listet die IUCN die Art als vom Aussterben bedroht. Inzwischen hat man in mehreren zoologischen Einrichtungen in Nordamerika Erhaltungszuchtprogramme etabliert. Auch hat man begonnen die invasiven Arten auf Jamaika zu bekämpfen. Nachdem in London von 1849 bis 1852 ein Einzeltier dieser Art gepflegt wurde, gab es viele Jahre keinen Jamaikaleguan mehr in einem europäischen Zoo. Erst 2023 kamen insgesamt 5 männliche aus dem Zoo von Miami nach Frankfurt, von denen 2 weiter nach Leipzig gingen. Gegenwärtig versucht man passende Weibchen für die fünf zu bekommen. Neben diesen 2 öffentlichen Haltungen in Deutschland gibt es derzeit weitere 11 in Nordamerika (Zootierliste Stand: 17.05.2024).
Deutschland:
- Frankfurt (Zoo)