(Elefantenschildkröte)
(kein Unterartenstatus)
Chelonoidis niger
(QUOY & GAIMARD, 1824)
Als Galapagos-Riesenschildkröte oder Elefantenschildkröte werden 15 auf den verschiedenen Galapagosinseln endemisch vorkommenden Schildkrötenarten bezeichnet. Die Vegetationsform im Habitat der einzelnen Arten reicht von Dornengebüsch und Kakteen, vor allem im küstennahen Tiefland, über Büsche und Laubwald bis hin zu tropischen Wäldern mit dichtem Unterwuchs in den höheren Regionen. Adulte Tiere halten sich dabei bevorzugt in den Zonen mit üppiger Vegetation auf. Weibchen wandern jedoch zur Eiablage in die wärmeren Küstengebiete, wo auch die Jungtiere aufwachsen. Je nach Unterart können die Tiere eine Panzerlänge von bis zu 130 cm erreichen. Sie ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Kletterpflanzen, Büschen, Beeren, Flechten und Kakteen. Je nach Ernährungsweise der einzelnen Unterarten haben die Tiere im Laufe der Evolution verschieden geformte Panzer entwickelt. So besitzen die Tiere, die sich bevorzugt von Bodenbewuchs ernähren, einen kuppelförmigen Panzer, während solche, die sich vorwiegend von Büschen und Kakteen ernähren, einen sattelförmigen Panzer besitzen, der größere Halsbewegungen und damit das Abfressen von Futter in größerer Höhe erlaubt. Galapagos-Riesenschildkröten sind bekannt dafür, dass sie sehr alt werden können. Ein Weibchen im Australia Zoo, dass angeblich von Charles Darwin gefangen wurde, starb 2006 im Alter von vermutlich 176 Jahren. Nach der Entdeckung der Galapagos-Inselgruppe wurden die Bestände der Riesenschildkröten dort stark dezimiert und fünf der Arten komplett ausgerottet. Die Tiere waren für die Robbenjäger, die die Inseln anliefen um Galapagos-Seebären zu schlagen, willkommenes Frischfleisch und sie wurden gar als lebende Konserven auf die Schiffe verfrachtet. Als die Wale zudem knapper wurden, begann man auch aus den Schildkröten Tran zu kochen und so wurden binnen 30 Jahren mindestens 200.000 Tiere getötet. Die Galapagos-Riesenschildkröte als Ganzes gilt derzeit laut IUCN als gefährdet. Einzelne Unterarten werden von der IUCN jedoch als eigene Arten geführt und dort als vom Aussterben bedroht, in freier Natur ausgestorben oder sogar als ausgestorben gelistet. Tiere ohne Unterartenstatus werden in Deutschland derzeit in 2 öffentlichen Einrichtungen gehalten. Weitere 18 öffentliche Haltungen sind es im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 06.06.2023).
weiterer EAZA-Raum:
- Rotterdam (NLD) (Diergaarde Blijdorp)
- Zürich (CHE) (Zoo)