Die Kykladenviper, auch Milosotter genannt, ist eine Viper aus der Gattung der Großvipern. Schon ihr Name deutet auf ihre Verbreitung auf den Kykladen, einer Inselgruppe im Ägäischen Meer, hin. Hier kommt sie auf den Inseln Milos, Sifnos, Kimolos, Polyegos sowie auf einigen kleineren Nebeninseln vor und bewohnt karge, felsige Gebiete mit Buschvegetation. Dabei hält sie sich meist in Gewässernähe auf und besiedelt auch Agrargebiete. Während die bis zu 75 cm lange Schlange im kühleren Frühjahr tagaktiv lebt, geht sie im Sommer häufig zu einer dämmerungs- und nachtaktiven Lebensweise über. Sie zählt zu den giftigsten Schlangen Griechenlands und besitzt ein Gift, das häufig starke Schmerzen, Schwellungen, innere Blutungen und eine Reihe weiterer Symptome hervorruft. Dennoch kommt es nur selten zu Bissunfällen und die Bisse verlaufen im Normalfall nicht tödlich. Zur Nahrung der Kykladenviper gehören vor allem Vögel und hier insbesondere Singvögel. Zudem stehen kleinere Echsen und sogar Wirbellose auf ihrem Speiseplan. Auch auf eingeführte Nager macht sie Jagd. Diese Viper gehört zu den gefährdetsten Schlangenarten Europas. Hauptgrund für die starke Gefährdung ist der Lebensraumverlust in Folge des Tourismus und des Abbaus von Mineralerzen, aber auch durch Viehwirtschaft und Wildbrände. Bis zu 10 % der Verluste gehen zusätzlich auf Schlangenschmuggler und, vor allem im Sommer, auf den Straßenverkehr zurück. So wurden in der Vergangenheit bis zu 1500 Exemplare jährlich illegal gefangen. Auf Grund von „Wertverlust“ sind es heute „nur noch“ etwa 100 Tiere jährlich. Die IUCN gibt den geschätzten Bestand derzeit mit 2000 bis 300 Tieren an und listet die Art als stark gefährdet. Hauptaugenmerk beim Schutz der Art ist der Biotopschutz und so wurden bereits Schutzzonen eingerichtet und der Bestand konnte sich etwas stabilisieren. In unseren Zoos findet man die Kykladenviper nur selten, in Deutschland fehlt die Art beispielsweise komplett. Insgesamt benennt die Zootierliste derzeit 5 öffentliche Haltungen weltweit (Zootierliste Stand: 25.01.2024).
