Das Quokka, auch Kurzschwanzkänguru genannt, ist eine Beuteltierart aus der Familie der Kängurus. Die gerade einmal 60 cm großen Tiere kommen im Südwesten von Western Australia und auf einigen vorgelagerten Inseln wie Bald Island und Rottnest Island vor. Letztere erhielt 1696 den Namen „Rattennest“ eben wegen der Quokkas, die anfänglich noch für große Ratten gehalten wurden. Die Art bewohnt verschiedene Lebensräume, benötigt jedoch mit dichtem Unterholz bestandene Gebiete um sich zurückziehen zu können. Auf dem Festland kommen Quokkas häufig in der Nähe von Sümpfen und anderen Gewässern vor. Die nachtaktiven Tiere schlafen tagsüber in Pflanzendickichten. In der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche. Die Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern und Blättern. Bei der Nahrungssuche können die Tiere auch bis zu 1,5 m hoch klettern. Zumindest auf Rottnest Island leben die Tiere gesellig in Familiengruppen, die von Männchen dominiert werden, welche untereinander eine Rangordnung etablieren. Auch ihre nachtaktive Lebensweise haben die Quokkas auf Rottnest Island teilweise abgelegt und betteln nun auch tagsüber bei Touristen um Futter. In der Vergangenheit war das Verbreitungsgebiet auf dem Festland deutlich größer, ab den 1930er Jahren setzte jedoch ein drastischer Populationsrückgang ein. Gründe hierfür waren vor allem die Nachstellung durch eingeschleppte Füchse und Katzen, die Zerstörung des Lebensraumes und die Nahrungs- und Lebensraumkonkurrenz durch die ebenfalls eingeschleppten Wildschweine. Eine strenge Kontrolle der Fuchsbestände hat jedoch mittlerweile wieder zu einer Stabilisierung der Populationen geführt. Auf Rottnest Island, wo es nie Füchse gab, befindet sich heute die größte Einzelpopulation. Hier gelten die Tiere als Touristenattraktion. Touris machen gerne Selfies mit den scheinbar immer lächelnden Beuteltieren. Die IUCN listet die Art derzeit allerdings weiterhin als gefährdet. Nachdem die Haltung 1996 in Blackpool auslief, gab es einige Jahre lang keine Quokkas mehr in unseren europäischen Zoos. Erst seit Juli 2023 kann man die Tiere wieder in Europa sehen. Die einzige öffentliche Haltung im gesamten EAZA-Raum ist somit derzeit in der Wilhelma in Stuttgart, weitere 19 öffentliche Haltungen gibt es zudem in Australien und eine in Asien (Zootierliste Stand: 14.02.2024).
