Carollia perspicillata
(LINNAEUS, 1758)
Die Brillenblattnase ist eine Fledermausart aus der Familie der Blattnasen, welche in Zentral- und Südamerika vorkommt. Sie ist eine der am besten erforschten neotropischen Arten der Fledermäuse und bewohnt hauptsächlich hohle Baumstämme und Höhlen. Daneben kommt sie jedoch auch in Gebäuden und anderen menschengemachten Strukturen vor. Ihre Kolonien können über 100 Individuen umfassen und bestehen aus mehreren Haremsgruppen, welche wiederum aus einem Männchen und bis zu fünf Weibchen bestehen. Brillenblattnasen leben sehr sozial und betreiben gegenseitige Fellpflege. Außerdem zeigen sie ein hohes Repertoire an Sozialrufen. Zur Nahrung der bis zu 6 cm großen Fledertiere gehören hauptsächlich ballaststoffarme Früchte mit hohem Proteingehalt. Dank ihres ausgezeichneten Geruchssinns findet die Brillenblattnase reife Früchte, welche sie abbricht und zu einem Fressplatz trägt. Dabei kann ein einziges Tier bis zu 35 Früchte pro Nacht fressen. Speziell in der Trockenzeit werden auch Insekten, Nektar und Pollen gefressen. Die IUCN stuft die Art derzeit auf Grund eines großen Verbreitungsgebietes und des stabil scheinenden Bestandes als nicht gefährdet ein. In unseren Zoos ist es die am zweithäufigsten gehaltene Art der Fledertiere, direkt nach dem Nilflughund. Alleine in Deutschland findet man sie in 9 öffentlichen Einrichtungen und weitere 55 öffentliche Haltungen sind es weltweit (Zootierliste Stand: 01.02.2024).
Deutschland:
- Frankfurt (Zoo)
- Karlsruhe (Zoologischer Stadtgarten)
- Neuwied (Zoo)
- Stuttgart (Wilhelma)