(Südliches Dreibindengürteltier)
Tolypeutes matacus
(DESMAREST, 1804)
der Gruppe der Gürteltiere, welche im mittleren Südamerika zu Hause ist. Hier ist es weit verbreitet und kommt vom südöstlichen Bolivien über den südwestlichen Cerrado-Gürtel Brasiliens und Paraguays bis in den Norden Argentiniens vor. Bevorzugtes Habitat sind dabei trockene Wälder und Buschlandschaften, es kommt aber auch in landwirtschaftlich genutzten Gebieten vor. In feuchteren Gebieten bevorzugt das Südliche Kugelgürteltier Palmsavannen und Galeriewälder. Es erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 27 cm und ein Gewicht von etwa 1 bis 2 kg. Die Art ist weitgehend dämmerungs- und nachtaktiv. Wie das Nördliche Kugelgürteltier gilt auch das Südliche als schlechter Gräber. Bei Beobachtungen von mehreren Individuen im zentralen Brasilien ergaben sich jedoch häufigere Grabungsaktivitäten als ursprünglich vermutet. Bei ungünstigen oder kalten Witterungsbedingungen konnten in einzelnen Unterschlüpfen bis zu sechs Tiere gleichzeitig beobachtet werden. Solche Gruppenbildungen sind aber nur temporär und dauern meist nur wenige Tage an. Das Südliche Kugelgürteltier ist ein Insektenfresser, der seine Nahrung opportunistisch vom Boden aufnimmt und nicht wie andere Gürteltierarten gezielt Löcher gräbt oder Ameisen- bzw. Termitenhügel aufbricht. Neben Ameisen und Termiten werden auch andere Wirbellose wie Spinnen und Käfer gefressen. Weiterhin nimmt es zusätzlich Früchte zu sich. Bei Gefahr flüchtet das Tier in der Regel und rennt in Zick-Zack-Linien davon oder verbirgt sich in Erdlöchern. Wird ein Tier bedroht kann es sich aber auch zu einer festen Kugel zusammenrollen, wobei die dreieckige Stirnplatte und der feste Schwanz die Öffnung des Panzers verschließen. Das Südliche Kugelgürteltier wird von der IUCN auf Grund seiner weiten Verbreitung als gering gefährdet eingestuft. Lokal wird es aber vom Menschen als Nahrungsressource gejagt und aufgrund der Tatsache, dass es leicht zu fangen ist, teilweise als Haustier gehalten. Vor allem der daraus resultierende Handel mit dieser Gürteltierart, bei dem ein Großteil der Tiere stirbt, wird als Gefahr gesehen. Zudem ist es durch illegale Brandrodungen gefährdet. Die größte Gefährdungsursuche stellt die Erschließung der Lebensräume im Zuge der Industrialisierung dar. In unseren Zoos wird die Art recht häufig gehalten. So gibt es insgesamt 26 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 77 im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 11.12.2023).
Deutschland:
- Berlin (Zoologischer Garten)
- Frankfurt (Zoo)
- Köln (Zoologischer Garten)
- Münster (Allwetterzoo)
- Rockenhausen (Tierpark Donnersberg)