Die Eurasische Zwergmaus ist eine Nagetierart aus der Gruppe der Altweltmäuse. Sie ist das kleinste Nagetier der Welt und erreicht nur eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 75 mm. Der Schwanz misst nochmal in etwa die gleiche Länge. Das Gewicht liegt bei 5 bis 7 Gramm. Die Eurasische Zwergmaus ist in weiten Teilen Eurasien verbreitet. In Europa beginnt ihr Verbreitungsgebiet im südlichen Großbritannien und erstreckt sich über weite Teile Mittel- und Osteuropas. Sie fehlt allerdings im Großteil der Iberischen Halbinsel, dem südlichen Italien, in den Alpen und im nördlichen Skandinavien. Zudem ist sie auf dem Balkan nur sporadisch vertreten. In Asien durchzieht ihr Verbreitungsgebiet Russland in einem breiten Streifen und reicht bis ins östliche China. Eurasische Zwergmäuse bewohnen meist tiefergelegene Gebiete. Ihr bevorzugter Lebensraum sind mit hoher Vegetation bestandene Gebiete wie beispielsweise hohe Gräser-, Schilf- oder Röhrichtbestände sowie Bambusdickichte und Getreidefelder. Gelegentlich findet man sie auch in Hecken oder Reisfeldern. Die überwiegend tagaktiven Nager können mit Hilfe ihrer spezialisierten Pfoten und des Greifschwanzes sehr gut klettern. Sie leben einzelgängerisch und bewohnen feste Reviere. Im Winter hingegen können bis zu 5000 Tiere in Getreidespeichern friedlich zusammenleben. Je näher jedoch die Paarungszeit rückt, desto aggressiver reagieren die Tiere aufeinander. Sie ernähren sich von den Samen der Gräser, in welche sie ihre Nester bauen. Zudem fressen sie die darin lebenden Insekten sowie grüne Pflanzenteile, Vogeleier und manchmal sogar Jungvögel. In Teilen Europas gehen die Bestände der Eurasischen Zwergmaus stark zurück. Gefährdungen stellen vor allem der Verlust an Lebensraum und die Zerstückelung der verbleibenden Flächen dar. Global wird die Art jedoch derzeit noch als nicht gefährdet gelistet. In unseren Zoos ist sie recht gut vertreten. So sind es derzeit 30 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 41 im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 17.07.2023).
