(Eigentlicher Greifstachler)
(Cuandu)
Coendou prehensilis
(LINNAEUS, 1758)
Der Brasilianische Greifstachler oder auch Cuandu oder Eigentlicher Greifstachler genannt, ist ein Nagetier aus der Familie der Baumstachler. Er hat eine Körpergröße von etwa 65 cm und besitzt zudem einen ca. 45 cm langen Greifschwanz, der ihm beim Klettern extra Halt gibt. Die Art lebt in den Wäldern des nördlichen Südamerika östlich der Anden. Das Verbreitungsgebiet schließt im Norden auch die Insel Trinidad ein. Im Süden umfasst es größere Teile von Bolivien und Paraguay, zwei kleinere Gebiete in Argentinien und die nördliche Hälfte des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul. Der Cuandu verbringt den Tag im dichten Laub der Baumkronen, in hohlen Bäumen, Baumstümpfen oder Erdhöhlen. Er ist vorwiegend nachts aktiv und dank seines Schwanzes ein sehr geschickter Kletterer. Als Nahrung dienen Blätter, Blüten und Knospen. In Mais- und Getreidefeldern oder Bananenplantagen, die er zuweilen aufsucht, gilt er als Schädling. In der Obhut von Zoos können die Tiere sehr zahm werden, sind unter Artgenossen aber oftmals recht aggressiv. Der Brasilianische Greifstachler wird von der IUCN als nicht gefährdet eingestuft, allerdings schrumpft sein Lebensraum immer weiter und so ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch diese Tierart zu den gefährdeten Arten zählt. In unseren Zoos ist die Art bereits jetzt recht selten anzutreffen. Gerademal 23 Haltungen gibt es derzeit im EAZA-Raum, drei davon in Deutschland (Zootierliste Stand: 30.05.2023).
Deutschland:
- Frankfurt (Zoo)
weiterer EAZA-Raum:
- Plzen (CZE) (Zoo)