(Urson)
(kein Unterartenstatus)
Erethizon dorsatum
(LINNAEUS, 1758)
Der Nordamerikanische Baumstachler, auch Baumstachelschwein oder Urson genannt, ist ein Nagetier aus der Familie der Baumstachler. Er kommt hauptsächlich in Kanada und der nördlichen und westlichen USA vor und ist der größte Vertreter seiner Familie, sowie nach dem Bieber das zweitgrößte Nagetier Nordamerikas. Er kann bis zu 1,30 m lang und bis zu 18 kg schwer werden. Auf dem Rücken und dem Schwanz sitzen in etwa 30.000 Stacheln, die mit Wiederhaken versehen sind. Bei Gefahr versucht der Baumstachler meist dem Angreifer zunächst aus dem Weg zu gehen, indem er auf einen Baum klettert. Ist dies nicht möglich nutzt er seinen Schwanz wie eine Keule. Dabei können die Stacheln, die nur lose in der Haut verankert sind, im Fleisch des Angreifers stecken bleiben und sich bei jeder Bewegung immer tiefer in den Körper bohren. Manchmal kommt es sogar vor, dass solche Stacheln durch den gesamten Körper hindurchwandern. Der Nordamerikanische Baumstachler ist wie der Name schon vermuten lässt ein überwiegender Baumbewohner. Dabei war er früher als reines Waldtier bekannt, kommt aber heute auch in Kulturlandschaften vor. Er ist ein nachtaktiver Einzelgänger und verbringt den Tag oft schlafend in Baumnischen, Erdhöhlen, oder Felsnischen. In ihrer Heimat werden die Tiere von manchen Menschen als Plage betrachtet, da sie sich neben Blüten, Beeren und Früchten vor allem von Blättern, Zweigen und Rinde ernähren und Bäume stark in Mitleidenschaft ziehen können. Bei den Indianern sind vor allem die Stacheln der Tiere als Dekoration von Körben und Kleidung beliebt. Die größte Gefahr für den Urson stellen allerdings Straßen dar. Da er sich nur recht langsam auf dem Boden fortbewegt kommt es nicht selten vor, dass ein Baumstachler von einem Auto erfasst wird. Dennoch gilt der Urson nicht als gefährdet. Bis vor einigen Jahren noch waren diese Tiere in unseren Zoos nur selten zu sehen. Seit den 2000er Jahren aber gelangten immer mehr von ihnen auch nach Europa und die Nachzucht gelang immer häufiger, sodass es heute alleine in Deutschland 29 öffentliche Haltungen von Tieren ohne Unterartenstatus gibt. Weitere 121 öffentliche Haltungen gibt es weltweit (Zootierliste Stand: 17.08.2024).
Deutschland:
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Friesoythe (Tier- und Freizeitpark Thüle)
- Gelsenkirchen (ZOOM-Erlebniswelt)
- Magdeburg (Zoo)
- Rockenhausen (Tierpark Donnersberg)
- Überlingen-Bambergen (Haustierhof-Reutemühle)
- Worms (Tiergarten)
weltweit:
- Basel (CHE) (Zoo)