(Biberratte)
(Sumpfbiber)
Myocastor coypus
(MOLINA, 1782)
Die Nutria, auch Biberratte, oder seltener Sumpfbiber genannt ist eine aus Südamerika stammende und in Mitteleuropa angesiedelte Nagetierart. Gelegentlich wird sie mit der aus Nordamerika stammenden Bisamratte verwechselt, die sich gleichfalls in Europa als Neozoon etabliert hat, allerdings kleiner ist und einen seitlich abgeplatteten Schwanz besitzt. Ursprünglich kam sie vom südlichen Brasilien bis nach Feuerland vor und stand im 19. Jahrhundert kurz vor der Ausrottung. Grundsätzlich leben die Tiere sehr standorttreu und verteidigen engagiert ihr Revier. Nutrias gelten heute als in weiten Teilen Nordamerikas und Eurasiens eingebürgert. Der Bestand in Eurasien ist auf aus Pelztierfarmen entflohene Tiere wie auch auf bewusste Auswilderungen zurückzuführen. Die Haltung in Europa begann ca. 1890 in Frankreich, erste Farmen in Deutschland bestanden seit 1926. Die Nutriabestände in Deutschland haben sich von 2006 bis 2016 verdoppelt. Sie richtet erhebliche Schäden an Wasserbauanlagen an, da sie Deichanlagen und Uferbereiche unterhöhlt. Die sowohl tag-, als auch nachtaktiven Tiere leben fast ausschließlich vegetarisch und ernähren sich vorwiegend von Blättern, Stängeln, Wurzeln von Wasserpflanzen. Ab und an werden auch kleine Wirbellose wie Schnecken, Würmer oder Muscheln gefressen. Sie leben entweder paarweise oder in Gemeinschaften von etwa 12 bis 15 Tieren. Diese umfassen dann in der Regel die Elterntiere und eigene Nachkommen. In unseren Zoos sind sie häufig vertreten. 34 öffentliche Haltungen sind es in Deutschland, weitere 109 weltweit (Zootierliste Stand: 04.06.2024).
Deutschland:
- Esslingen/Neckar (Tierpark Nymphaea)
- Frankfurt (Kobelt-Zoo)
- Schönebeck (Tiergarten Bierer Berg)
- Wiesbaden (Tier- und Pflanzenpark Fasanerie)
weltweit:
- Basel (CHE) (Zoo)
- Plzen (CZE) (Zoo)