Wasserschwein

(Capybara)
Hydrochoerus hydrochaeris
(LINNAEUS, 1766)

Infos

Allgemeine Informationen

Das Wasserschwein, auch Capybara genannt, ist mit einer Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 134 cm das größte, heute noch Lebende Nagetier und gehört zur Familie der Meerschweinchen. Es ist in nahezu ganz Südamerika östlich der Anden verbreitet und bewohnt vor allem Feuchtgebiete mit Seen, Tümpeln, Flüssen oder Mangrovenwälder. Zur Nahrungsaufnahme begeben die Tiere sich sich gerne in grasbewachsene Savannengebiete, weshalb man die größten Populationsdichten auch in den ausgedehnten Feuchtgebieten wie dem Pantanal findet. Das Capybara ist nicht so anfällig für menschliche Störungen wie andere Südamerikanische Arten und konnte in der Vergangenheit sogar von seiner Anwesenheit profitieren und sein Verbreitungsgebiet ausweiten. Durch das Anlegen von Bewässerungsanlagen in der Landwirtschaft wurden gleichzeitig neue Lebensräume für die Nager geschaffen. Die Tiere sind vorwiegend dämmerungsaktiv und verbringen die Mittagshitze meist in Schlammlöchern oder in seichtem Wasser. Sie leben in Herden, die aus einem Paar und dem Nachwuchs bzw. in größeren Gruppen auch aus mehreren Paaren bestehen können. Zur Nahrung des Wasserschweines gehören vor allem Gräser und gelegentlich Wasserpflanzen. Manchmal fallen sie auch in Plantagen ein und fressen dort beispielsweise Zuckerrohr, Mais oder Wassermelonen. Schon die Ureinwohner Südamerikas jagten Capybaras und auch heute noch werden sie wegen ihrer Haut und ihres Fleisches weiter bejagt. In Gegenden, in denen die Tiere kommerziell bejagt werden sind sie daher mittlerweile selten geworden. Da sie sich in anderen Gebieten jedoch stark ausbreiten konnten, wird die Art aktuell nicht als gefährdet gelistet. In Deutschland findet man sie in 29 öffentlichen Einrichtungen. Weitere 420 öffentliche Haltungen sind es im weltweit (Zootierliste Stand: 06.09.2024).