Der Bucharahirsch, auch Baktrischer Rothirsch genannt, ist eine Unterart des China-Rothirsches und ist als solche in Zentralasien verbreitet. Sie wird noch nicht immer dieser Art zugeordnet, sondern galt zunächst als Unterart des Rothirsches. Die bis zu 210 cm großen Hirsche waren früher in Turkmenistan, dem Amu-Darja-Gebiet im Dreiländereck Afghanistan, Usbekistan und Tadschikistan sowie in der Syr-Darja-Region in Kasachstan verbreitet. Hier bewohnten die Tiere vor allem Uferlaubwälder und Auwälder und kamen auch in Halbwüsten vor. Zu den natürlichen Feinden des Bucharahirsches zählte zu dieser Zeit noch der heute ausgestorbene Kaspische Tiger. Zerstörung der Auwälder und Trophäenjäger haben die Bestände in der Vergangenheit stark schrumpfen lasse, so dass Mitte der 1960er Jahre der Tiefpunkt der Bestandszahlen mit gerade einmal noch etwa 300 bis 400 Tieren erreicht war. Abgesehen von der winzigen Bestandszahl kam die Unterart damals in nur noch zwei kleinen Reservaten vor. Bis 1977 erholten sich die Bestände dank greifender Schutzmaßnahmen und man konnte die Tiere auch in anderen Reservaten wieder ansiedeln. Um 1977 gab es bereits wieder mehr als 900 Bucharahirsche. Anhaltende Wilderei und der Zusammenbruch der Sowjetunion führten seit den späten 1980er Jahren allerdings wieder zu drastischen Bestandsrückgängen, bei dem der Bestand wieder auf 350 bis 400 Exemplare schrumpfte und somit annähernd den Tiefstand der 1960er Jahre erreichte. Mit Unterstützung des WWF in Zusammenarbeit mit den Zoos und Wildgehegen konnte das Ruder erneut herumgerissen werden und bis 2015 gab es wieder rund 2.700 Tiere. Die IUCN listet den China-Rothirsch mittlerweile wieder als nicht gefährdet, auch wenn es weiterhin immer wieder zu Wilderei kommt. In unseren Zoos findet man den Bucharahirsch nur recht selten. So gibt es derzeit nur 2 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 11 weltweit (Zootierliste Stand: 20.03.2024).
