(kein Art- oder Unterartstatus)
Tragulus javanicus
(sensu lato)
(OSBECK, 1765)
Der Kleinkantschil ist eine Säugetierart aus der Familie der Hirschferkel. Er ist zusammen mit anderen Vertretern der Gattung der kleinste Paarhufer der Welt. Kleinkantschile erreichen eine Kopfrumpflänge von 45 bis 55 Zentimetern, eine Schulterhöhe von 20 bis 25 Zentimetern und ein Gewicht von 1,5 bis 2,5 Kilogramm. Das Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen China (Yunnan) bis zur Malaiischen Halbinsel und zu den Inseln Sumatra und Borneo sowie kleineren vorgelagerten Inseln. Sein Lebensraum besteht aus mit dichtem Unterholz bestandenen Wäldern, meist in der Nähe von Gewässern. Kantschile sind sehr scheue, zurückgezogen lebende Tiere, die vorwiegend in der Nacht aktiv sind. Tagsüber schlafen sie in Felsspalten oder hohlen Baumstämmen. In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche, wozu sie tunnelartige Pfade durch das Dickicht anlegen. Gefressen werden vor allem Blätter, Knospen und Strauchwerk. In südostasiatischen Märchen gelten die Tiere als gewiefte Wesen, denen ähnliche Eigenschaften wie in Mitteleuropa dem Rotfuchs zugesprochen werden. Vielerorts wird das Fleisch dieser Tiere gegessen, sie gelten auch als leicht zu zähmen und werden manchmal zu Haustieren gemacht. Die Hauptbedrohung stellt aber die fortschreitende Rodung der Wälder dar. Die IUCN listet die Art jedoch noch als nicht gefährdet. In unseren Zoos kann man den Kleinkantschil verhältnismäßig selten finden. Gerade einmal 4 öffentliche Haltungen sind es in Deutschland und weitere 15 im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 04.10.2023).
Deutschland:
- Frankfurt (Zoo)
- Stuttgart (Wilhelma)
weiterer EAZA-Raum:
- Rhenen (NLD) (Ouwehands Dierenpark)