Moschus moschiferus
LINNAEUS, 1758
Das Sibirische Moschustier ist eine Art der Moschustiere (Moschidae). Es stellt die nördlichste Art der Gattung dar und ist in Sibirien und dem nördlichen Fernen Osten Asiens verbreitet. Wie andere Moschustiere erinnert auch das Sibirische Moschustier an einen kleinen Hirsch ohne Geweih. Die oberen Eckzähne sind bei beiden Geschlechtern verlängert. Nur beim Männchen ragen sie allerdings deutlich aus dem Maul heraus. Das Sibirische Moschustier besitzt eine Schulterhöhe von 56 bis 61 cm und eine Kopf-Rumpf-Länge von 65 bis 90 cm. In ihrem doch recht großen Verbreitungsgebiet kommt die Art nur sehr unregelmäßig vor, da sie Bergnadelwälder und Felsklippen als Lebensraum bevorzugt. Die Tiere sind vorwiegend dämmerungsaktiv und fressen in erster Linie Blätter, Kräuter und Flechten. Im Winter ernähren sie sich mancherorts fast ausschließlich von Flechten. Um diese zu erreichen, erklimmen sie sogar drei bis vier Meter hohe Bäume. Sibirische Moschustiere leben einzelgängerisch, bisweilen auch in kleinen Familiengruppen. Die Art wird stark bejagt, da die Substanz der Moschusdrüse männlicher Tiere, der sogenannte Moschus, ein begehrter Rohstoff ist. Moschus wird zur Herstellung von Parfümen und Seifen sowie in der traditionellen Chinesischen Medizin verwendet. Daher sind die Bestandszahlen stark im Schwinden begriffen. Die IUCN listet das Sibirische Moschustier als gefährdet. In unseren Zoos ist es ebenfalls nur selten zu finden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Art nur schwer nachzuzüchten ist. So gibt es gerade einmal 3 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 3 weltweit (Zootierliste Stand: 14.04.2024).
Deutschland:
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Leipzig (Zoo)
- Nürnberg (Tiergarten)