(Nominatform)
Muntiacus reevesi reevesi
(OGILBY, 1839)
Die Nominatform des Chinesischen Muntjaks kam ursprünglich nur in Südost-China vor. Eine eingeführte Population gibt es zudem in England. Diese geht auf einen Import von elf Tieren im Jahre 1901 zurück, den der Duke of Bedford tätigte. Auch in weiteren Ländern wie Frankreich, den Niederlanden oder Belgien gibt es Bestände, die auf entlaufene oder ausgesetzte Tiere zurückgehen. In ihrem natürlichen Lebensraum bewohnen die Tiere Wälder und Buschland der gemäßigten, subtropischen und tropischen Zonen in Höhenlagen von 200 bis 400 m. Im Gebirge findet man sie zudem manchmal in Höhen von bis zu 3.500 m. Chinesische Muntjaks sind urtümliche Hirsche mit einem nur schwach ausgeprägten Geweih, dafür aber hauerartig verlängerten Eckzähnen. Mit diesen vertreiben die stark territorialen Tiere Eindringlinge aus ihren Revieren. Die bis zu 80 cm großen Tiere leben dabei meist einzeln, paarweise oder in kleinen Familiengruppen. Zu ihrer Nahrung zählen neben Blättern, Schösslingen und Früchten auch Vogeleier und kleine Wirbeltiere. Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, verliert aber laufend Lebensräume. Zudem wird sie stark genutzt und die Bestände nehmen ab. Trotzdem stuft die IUCN die Art derzeit noch als nicht gefährdet ein, wenn auch mit Vorbehalt auf Grund unzureichender Daten. Die Tiere wurden vor allem wegen ihres Fleisches und der Häute bejagt. Diese Jagd ist mittlerweile in China zwar verboten, geht aber illegal trotzdem weiter. Seit 2016 steht die Art auf der Liste invasiver Arten und darf demnach nicht mehr weiter vermehrt werden. Zumindest wenn es nach der EU-Kommission geht, denn die Zoos haben hierauf 2020 mit der Schaffung eines Erhaltungszuchtprogrammes reagiert. Während Tiere ohne Unterartenstatus in knapp 200 öffentlichen Einrichtungen im EAZA-Raum gehalten werden, findet man die Nominatform derzeit nur einmal in Deutschland und auch nur weitere 4 Mal im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 04.04.2023).
weiterer EAZA-Raum:
- Plzen (CZE) (Zoo)