Rupicapra rupicapra rupicapra
(LINNAEUS, 1758)
Die Alpengämse, in der Jägersprache auch Gams oder Gamswild genannt, ist eine in Europa beheimatete Art der Ziegenartigen. Gämsen haben eine Widerristhöhe von 70 bis 85 Zentimetern und ein Gewicht von 25 bis 40 Kilogramm bei den Weibchen bzw. 35 bis 50 Kilogramm bei den Männchen. Die Alpengämse besiedelt den gesamten Alpenraum. Das größte Revier befindet sich im Hochschwabgebiet in der Steiermark. Wie archäologische Funde belegen, erstreckte sich das Vorkommen noch vor 7000 bis 4000 Jahren auch auf weitere gebirgige Gegenden, etwa die deutschen Mittelgebirge. Nach Aussetzungen und vereinzelten Zuwanderungen aus den Alpen existieren mittlerweile wieder kleine Populationen im Jura, in den Vogesen, im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb, auf der Fränkischen Alb sowie im Lausitzer Gebirge. Als Lebensraum ist die Gämse auf steiles, möglichst felsiges Gelände angewiesen. Dort kommen ihre körperlichen Fähigkeiten am besten zum Tragen. So ermöglichen ein vergleichsweise großes Herz, ein hoher Anteil sauerstoffbindender roter Blutkörperchen und der spezielle Bau der spreizbaren Hufe den Gämsen Bewegungssicherheit und Leistungsvermögen unter diesen Bedingungen. Raubtiere wie Luchs, Wolf und Bär stellen ihnen nach. Der Steinadler schlägt hin und wieder Gamskitze. Gämsen sind außerdem durch herabrollende Steine und Felsstücke gefährdet sowie durch Lawinen (besonders frühe Herbstlawinen sind häufig tödlich für viele Gamskitze), in strengen Wintern auch durch Futtermangel. In unseren Zoos ist die Alpengämse im Gegensatz zu ihrem Vetter der Abruzzengämse relativ häufig zu finden. 17 öffentliche Haltungen sind es in Deutschland und weitere 33 gibt es weltweit (Zootierliste Stand: 26.02.2024).
Deutschland:
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Egloffstein (Wildpark Hundshaupten)
- Föckelberg (Wildpark Potzberg)