Capra ibex
LINNAEUS, 1758
Der Alpensteinbock ist, wie der Name schon sagt, eine in den Alpen verbreitete Art der Steinböcke. Er kommt in Süd-Deutschland, der Schweiz, Lichtenstein, Österreich, Nord-Italien und Südost-Frankreich vor. Zusätzlich wurde er in Slowenien und Bulgarien ausgewildert. Der Alpensteinbock bewohnt die Alpen auf der Höhe zwischen der Wald- und Eisgrenze. Dabei steigt er bis in 3.500 m auf. Im Winter bleibt er meist in tieferen Lagen als im Sommer und auch im Sommer steigt er zum fressen oft auf alpine Wiesen ab. Die Tiere ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Moosen, Flechten, jungen Trieben und Knospen. Eine Steinbockherde setzt sich aus zehn bis zwanzig Weibchen und deren Jungtieren zusammen. Die Männchen leben meist in Junggesellenherden oder einzeln. Zur Fortpflanzungszeit suchen sie die Herden der Weibchen auf und versuchen durch Kämpfe mit konkurrierenden Böcken die Kontrolle über die Herde zu erlangen. Der Alpensteinbock kann eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 150 cm erreichen. Geißen werden etwa 40 kg schwer, wohingegen die Böcke ein Gewicht von über 100 kg erreichen können. Sie Böcke verfügen zudem über ein imposantes Gehörn, dass eine Länge von bis zu 1 m erreichen kann. Bis in die Jungsteinzeit waren Steinböcke in manchen bergigen Regionen über Jahrtausende Hauptjagdwild des Menschen. In früherer Zeit wurde der Steinbock stark mystifiziert, was dazu führte, dass fast alles Verwertbare vom Blut über die Haare bis hin zu den Exkrementen als Medizin gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt wurde. Dies führte wiederum beinahe zum Aussterben der Art in Europa. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Bestand des Alpensteinbocks im gesamten Alpenraum auf gerade einmal noch 100 Tiere zusammengeschrumpft. Zum Glück wurden die letzten verbliebenen Tiere unter Schutz gestellt und der Bestand erholte sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wieder auf etwa 3.000 Tiere. Heute gilt der Alpensteinbock als nicht mehr gefährdet und der Wildbestand beträgt wieder um die 45.000 Tiere und wird heute in vielen Teilen des Verbreitungsgebietes durch Jagd reguliert. In Deutschland findet man die Art in insgesamt 44 öffentlichen Einrichtungen. Weitere 65 sind es im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 30.11.2023).
Deutschland:
- Augsburg (Zoo)
- Bad Mergentheim (Wildpark)
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Egloffstein (Wildpark Hundshaupten)
- Föckelberg (Wildpark Potzberg)
- München (Tierpark Hellabrunn)
- Nürnberg (Tiergarten)
- Stuttgart (Wilhelma)