(Mähnenschaf)
(kein Unterartenstatus)
Ammotragus lervia
(PALLAS, 1777)
Der Mähnenspringer, auch als Mähnenschaf, Berberschaf oder Aoudad bekannt, ist eine im nördlichen Afrika beheimatete Säugetierart der Ziegenartigen. Gestaltlich steht der Mähnenspringer zwischen Schafen und Ziegen. Er erreicht eine Kopfrumpflänge von 1,3 bis 1,7 Metern und eine Schulterhöhe von 75 bis 110 Zentimetern. Männchen wiegen 100 bis 145 Kilogramm und sind somit deutlich schwerer als Weibchen, die 40 bis 55 Kilogramm auf die Waage bringen. Namensgebendes Merkmal sind die langen Haare an der Kehle, die sich auf die Brust und manschettenartig um die Vorderbeine herum erstrecken und manchmal bis auf den Boden reichen. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Marokko und der Westsahara bis Ägypten und in den Sudan. Bevorzugter Lebensraum sind Wüsten und Halbwüsten (etwa die Sahara), wo sie vorwiegend felsige, trockene Regionen bewohnen. Mähnenspringer sind ausgezeichnete Kletterer. Sie leben in kleinen Gruppen. Diese bestehen aus Weibchen mit ihren Jungen, die von einem einzelnen Bock geführt werden. Sie ernähren sich von Gräsern und Blättern der Wüstenpflanzen und können wochenlang ohne Wasser auskommen. Dabei decken ihren Flüssigkeitsbedarf dann nur durch Tau und die pflanzeneigenen Säfte. Wenn sie allerdings Wasserstellen finden, trinken sie ausgiebig und baden sogar, wenn dies möglich ist. In der Sahara werden Mähnenspringer von jeher von den Einheimischen gejagt, da sie wichtige Lieferanten von Fleisch, Fellen, Leder und Sehnen sind. Durch die veränderten Jagdmethoden mit Schusswaffen sind die Bestandszahlen in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen, weshalb die Art von der IUCN als gefährdet geführt wird. Die Art wurde im frühen 20. Jahrhundert in Kalifornien, New Mexico und Texas eingeführt. Dort ist sie inzwischen heimisch geworden und zählt mehrere tausend Tiere. Naturschützer befürchten, dass sie sich weiter ausbreitet und den in Nordamerika heimischen Dickhornschafen Konkurrenz machen könnte. Auch in der spanischen Sierra Espuña (Murcia) lebt eine eingeführte Population von Mähnenspringern. In unseren Zoos werden hauptsächlich Tiere ohne Unterartenstatus gehalten. Insgesamt sind es 16 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 181 weltweit (Zootierliste Stand: 03.06.2024).
Deutschland:
- Hodenhagen (Serengeti-Park)
- Nürnberg (Tiergarten)
- Stuttgart (Wilhelma)
- Worms (Tiergarten)