(Grauer Gibbon)
(Müllergibbon)
(kein Unterartenstatus)
Hylobates muelleri
MARTIN, 1841
Der Borneogibbon, auch Müllergibbon oder Grauer Gibbon genannt, ist auf Borneo endemische Art der Gibbons. Lange Zeit galten der Westliche Borneogibbon sowie der Östliche Borneogibbon als Unterarten, nach neueren morphologischen und genetischen Untersuchungen werden sie jedoch als eigenständige Arten eingestuft. Die Verbreitungsgebiete der vier auf Borneo vorkommenden Gibbonarten überlappen sich an den Rändern und hin und wieder kommt es dort zu Hybridisierung. Der Borneogibbon bewohnt vor allem primäre und sekundäre Laubwälder, Monsunwälder und tropische immergrüne Wälder. Sofern genügend fruchttragende Bäume übrig sind, können die Tiere auch in selektiv gerodeten Wäldern überleben. Man findet ihn im Südosten der Insel südlich des Flusses Mahakam und östlich des Flusses Barito vor. Das Verbreitungsgebiet umfasst somit in etwa die indonesische Provinz Kalimantan Selatan und die südliche Hälfte von Kalimantan Timur. Die bis zu 47 cm großen Tiere sind tagaktive Baumbewohner. Sie ernähren sich vor allem von Früchten, nehmen allerdings auch junge Blätter, Blüten und Insekten zu sich. Häufig kann man sie in Gruppen mit drei bis vier erwachsenen Tieren beobachten. Die Art ist in der Natur durch Lebensraumverlust in Form von Umwandlung der Wälder in Agrarflächen und Holzeinschlag bedroht. Da ihr Bestand in den letzten 45 Jahren um über 50% abgenommen hat, listet die IUCN sie inzwischen als stark gefährdet. In unseren Zoos findet man den Borneogibbon nur recht selten. Einziger deutscher Halter ist derzeit der Tierpark Hamm, welcher ein sehr altes Pärchen dieser Tiere hält. Daneben gibt es weitere 21 öffentliche Haltungen weltweit (Zootierliste Stand: 09.08.2024).
Deutschland:
- Hamm (Tierpark)