(Lisztaffe)
(Pinchéaffe)
Saguinus oedipus
(LINNAEUS, 1758)
Das Lisztäffchen, auch Lisztaffe oder Pinchéaffe genannt, ist eine Art der Krallenaffen aus dem nördlichen Südamerika. Den ungewöhnlichen Namen erhielt die Art auf Grund der Ähnlichkeit seiner Haarpracht mit jener des österreich-ungarischen Komponisten Franz Liszt. Die bis zu 26 cm großen Primaten sind ausschließlich im nordwestlichen Kolumbien beheimatet, wo sie in der Region an der Karibikküste vorkommen. Ihr Lebensraum sind vor allem Wälder, wobei sie sowohl Regen- als auch Trockenwälder bewohnen. In jedem Fall sind sie aber auf das Vorhandensein von dichtem Unterholz angewiesen. Lisztäffchen sind tagaktive Baumbewohner, die meist in Gruppen von drei bis neun Tieren zusammenleben. Die Gruppen bestehen in der Regel aus einem dominanten, monogam lebenden Paar, dem gemeinsamen Nachwuchs und einigen weiteren untergeordneten jüngeren Tieren. Zu ihrer Nahrung zählen vor allem Insekten und Früchte. Daneben stehen seltener aber auch kleine Wirbeltiere und Baumsäfte auf dem Speiseplan. In den 1960er- und 1970er-Jahren wurden tausende Tiere dieser Art gefangen und als Labortiere in die USA exportiert. Diese Praxis ist heute verboten. Heute ist es vor allem die fortschreitende Zerstörung des Lebensraumes, die den Tieren zu schaffen macht. Die IUCN geht derzeit davon aus, dass die Gesamtpopulation in den letzten drei Generationen um über 80% zurückgegangen ist und listet die Art daher inzwischen als vom Aussterben bedroht. Schätzungsweise leben derzeit noch rund 6.000 Lisztäffchen in freier Wildbahn, davon nur etwa 2.000 ausgewachsene Exemplare. In unseren Zoos ist die Art dagegen gut vertreten. So gibt es alleine in Deutschland 43 öffentliche Haltungen. Weitere 348 sind es weltweit (Zootierliste Stand: 06.08.2024).
Deutschland:
- Berlin (Zoologischer Garten)
- Frankfurt (Zoo)
- Friesoythe (Tier- und Freizeitpark Thüle)
- Hodenhagen (Serengeti-Park)
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- Karlsruhe (Zoologischer Stadtgarten)
- Mannheim (Luisenpark)
- München (Tierpark Hellabrunn)
- Rheine (NaturZoo)
- Rockenhausen (Tierpark Donnersberg)
- Straubing (Tiergarten)