Pongo pygmaeus
(LINNAEUS, 1760)
Der Borneo-Orang-Utan ist eine Art der Menschenaffen. Je nach Autor werden zwei bis drei Unterarten unterschieden, die sich in ihrem Schädelbau unterscheiden. Allesamt leben auf Borneo und bewohnen dort tropische Hochland- und Tieflandwälder, Flussufer und Sumpfwälder. Die bis zu 97 cm großen Primaten leben tagaktiv und errichten sich zur Nachtruhe ein Blätternest, das in der Regel nur einmal verwendet wird und jeden Tag neu angelegt wird. Sie sind meist einzeln unterwegs und sowohl Weibchen, als auch Männchen versuchen feste Territorien zu etablieren. Insbesondere Jungtiere verbringen ihr Leben jedoch meist als „Wanderer“, die ohne Revier ständig umherstreifen. Borneo-Orang-Utans sind Pflanzenfresser, die sich vorwiegend von Früchten, aber auch von Blättern, jungen Trieben und Baumrinde ernähren. Sie wurden bislang deutlich seltener beim Gebrauch von Werkzeugen beobachtet, als es bei Sumatra-Orang-Utans der Fall ist. Die Art wird von der IUCN als vom Aussterben bedroht eingestuft. Hauptgrund hierfür ist der Verlust des Lebensraumes durch Abholzung zur Holzgewinnung oder zur Errichtung landwirtschaftlicher Flächen. Ihr Verbreitungsgebiet wurde hierdurch stark verkleinert und zerstückelt. Hinzu kommt die Bejagung und der illegale Handel mit den Jungtieren, die als Haustiere gehalten werden. Ein weiteres Problem ist die langsame Reproduktionsrate dieser Art, bei der ein Weibchen nur alle vier bis acht Jahre ein Jungtier zur Welt bringt. Insgesamt ist der Borneo-Orang-Utan jedoch noch häufiger vertreten, als sein naher Verwandter auf Sumatra. In Deutschland kann man ihn in 5 öffentlichen Einrichtungen sehen, weitere 93 öffentliche Haltungen gibt es weltweit (Zootierliste Stand: 09.06.2024).
Deutschland:
- Duisburg (Zoo)
- Köln (Zoologischer Garten)
- Münster (Allwetterzoo)
weltweit:
- Apeldoorn (NLD) (Apenheul)
- Rhenen (NLD) (Ouwehands Dierenpark)