Colobus guereza kikuyuensis
LÖNNBERG, 1912
Der Kikuyu-Guereza ist eine Unterart des Mantelaffen, die im Gebiet des Mount Kenia und in der Arberdare Bergregion in Kenia vorkommt. Am häufigsten findet man die Tiere dabei in Sekundärwäldern und entlang von Flüssen. Daneben bewohnen sie jedoch auch tropische Regenwälder, baumbestandene Savannen und Gebirgswälder bis in über 3.000 m Höhe. Die bis zu 67 cm großen Primaten sind tagaktiv und verbringen den Großteil der Zeit in den Bäumen. Sie bilden Haremsgruppen von 8 bis 15 Tieren, die sich auch einem Männchen, zwei bis sechs Weibchen und dem gemeinsamen Nachwuchs zusammensetzen. Eine Gruppe bewohnt meist ein Revier von rund 15 Hektar Größe. Durch Brüllkonzerte der Männchen machen die Gruppen aufeinander aufmerksam. Nähert sich eine Gruppe dem eigenen Territorium, so wird sie durch laute Schreie, aggressive Gesten und notfalls auch mit Gewalt vertrieben. Kikuyu-Guerezas sind wie alle Guerezas reine Pflanzenfresser. Unreife Blätter machen den Großteil ihrer Nahrung aus. Daneben fressen sie in geringem Ausmaß aber auch reife Blätter, Früchte und Knospen. Die prachtvollen Felle der Tiere gelangten durch Bejagung und Handel schon in der Antike auch nach Europa und im Mittelalter nach Asien. Zum Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Felle in der westlichen Welt als Pelz in Mode und so ist beispielsweise alleine für das Jahr 1892 die Einfuhr von über 175.000 Fellen auf dem europäischen Markt dokumentiert. Trotz dieser starken Bejagung, die zu teils dramatischen Bestandsrückgängen führte, konnte sich die Unterart gut erholen und gilt heute nicht mehr als gefährdet. In unseren Zoos findet man sie dagegen recht selten. Nur 3 öffentliche Haltungen sind es in Deutschland und weitere 32 sind es weltweit (Zootierliste Stand: 18.07.2024).
Deutschland:
- Krefeld (Zoo)