(Andenbär)
Tremarctos ornatus
(F. G. CUVIER, 1825)
Der Brillenbär, auch Andenbär genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Bären. Er lebt als einziger Bär in Südamerika und nimmt auch systematisch eine Sonderstellung ein, da er der einzige überlebende Vertreter der Kurzschnauzenbären ist. Brillenbären leben endemisch in den tropischen Anden und vorgelagerten Gebirgszügen in Kolumbien, dem westlichen Venezuela, Ecuador, Peru und Bolivien. Innerhalb des Verbreitungsgebietes nutzen sie zahlreiche, sehr verschiedene Lebensräume. Sie leben sowohl im vegetationsarmen Flachland, als auch in Waldgebieten, Sumpfgebieten, in den Grasgebieten der Puna im Hochgebirge, sowie in küstennahen Wüstengebieten im westlichen Peru. Die bis zu 190 cm großen Bären sind Allesfresser, ernähren sich jedoch bevorzugt von Pflanzenmaterial, vor allem von Trieben und Früchten von Bromelien- und Kakteengewächsen. Seltener erbeuten sie Nagetiere, Insekten, Schnecken und Vögel sowie größere Säugetiere wie Hirsche oder unbewachte Hausrinder. Die Bären leben als Einzelgänger und bilden nur zur Paarungszeit Paare. Der Brillenbär wird von der IUCN als gefährdet eingestuft. Sein Bestand wird auf etwa 24.000 bis 25.000 Tiere geschätzt und geht aufgrund des fortschreitenden Lebensraumverlustes stark zurück. Auf der Basis von Hochrechnungen zur Ausweitung der menschlichen Aktivität im Lebensraum der Bären wurde das Aussterben der Art bereits vorhergesagt. Da die Tiere bei der Nahrungssuche immer mal wieder Maisfelder verwüsten, werden sie von den Landwirten zusätzlich bejagt. Auch die Jagt des Fleisches und des Felles wegen spielt eine große Rolle für den Rückgang der Populationen. In Deutschland kann man den Brillenbär in insgesamt 6 Zoos sehen. Weitere 70 öffentliche Haltungen sind es weltweit (Zootierliste Stand: 21.05.2024).
Deutschland:
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Duisburg (Zoo)
- Frankfurt (Zoo)
- Köln (Zoologischer Garten)
- Stuttgart (Wilhelma)
weltweit:
- Zürich (CHE) (Zoo)