(Polarbär)
Ursus maritimus
PHIPPS, 1774
Der Eisbär bewohnt die nördlichen Polarregionen und ist eng mit dem Braunbären verwandt. Neben dem Kamtschatkabären und dem Kodiakbären ist er mit einer Größe von bis zu 2,80 m das größte landlebende Raubtier. Er wurde bereits vor der Berührung der Europäer von den indigenen Völkern vor allem des Felles und des Speckes wegen gejagt. In den 1950er und 1960er Jahren intensivierte sich diese Jagd nochmals durch die Nutzung motorisierter Fortbewegungsmittel. Mittlerweile gibt es strenge Regelungen zur Jagd auf die weißen Bären, ganz eingestellt wurde sie allerdings leider noch immer nicht. Des Weiteren wird ihr Lebensraum durch die Förderung von Erdöl und Erdgas in den arktischen Regionen zunehmend eingeschränkt. In der heutigen Zeit ist der Eisbär aber vor allem durch die globale Erwärmung gefährdet. Zu deren Sinnbild er mittlerweile geworden ist. Man vermutet, dass durch den Rückgang des Meereises bis zur Mitte des 21. Jh. Zwei Drittel der gesamten Eisbärenpopulation verloren geht. Die IUCN listet die Art als gefährdet. Weltweit gibt es noch etwa 26.000 freilebende Tiere. Eisbären bewohnen Eisflächen mit Meereszugang, arktische Inseln und Küstengebiete. Zu ihrer Nahrung zählen unter anderem Robben, gestrandete Wale, Aas und leider auch menschliche Abfälle. Zudem werden manchmal Kräuter, Beeren und Gräser gefressen. Die Haltung der großen Bären in den Zoos ist umstritten, daher haben viele Einrichtungen die Haltung der Eisbären eingestellt. Aktuell sind sie in den deutschen Zoos aber noch 10 Mal und weltweit noch ganze 90 Mal vertreten (Zootierliste Stand: 11.10.2024). In den Grenzgebieten in denen sich die Populationen von Eis- und Braunbär überschneiten kommt es immer häufiger zu Mischlingen aus diesen beiden Arten. Früher waren diese Hybride nur aus der Zoohaltung bekannt.
„Zwergeisbär“
Antonia ist ein Eisbär-Weibchen, das in der ZOOM-Erlebniswelt Gelsenkirchen lebt. Sie wurde am 24.11.1989 im Karlsruher Zoo geboren. Da sie von ihrer Mutter verstoßen wurde, wurde sie mit der Hand aufgezogen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Stuttgart von 1990 bis 1991 ist sie am 25. September 1991 in die ZOOM gezogen. Dort lebt sie in einem eigenen Gehege, da sie vermutlich durch einen genetischen Defekt oder eine Fehlfunktion des Stoffwechsels zwergwüchsig ist und den „normalgroßen“ Tieren in einem Rangkampf unterlegen wäre. Mit einer Höhe von gerade einmal 70 cm ist sie der kleinste Eisbär der weltweit in einem Zoo gehalten wird.
Deutschland:
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Berlin (Zoologischer Garten)
- Gelsenkirchen (ZOOM-Erlebniswelt)
- Hannover (Zoo)
- Karlsruhe (Zoologischer Stadtgarten)
- München (Tierpark Hellabrunn)
- Nürnberg (Tiergarten)
- Stuttgart (Wilhelma)
weltweit:
- Emmen (NLD) (Wildlands Adventure Zoo)
- Praha (CZE) (Zoo)
- Rhenen (NLD) (Ouwehands Dierenpark)
- Rotterdam (NLD) (Diergaarde Blijdorp)