(Sibirischer Tiger)
(Mandschu-Tiger)
Panthera tigris altaica
TEMMINCK, 1844
Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger oder Mandschu-Tiger genannt ist eine von 6 heute noch lebenden Unterarten des Tigers. Er ist außerdem die größte lebende Raubkatze der Welt. Im Gegensatz zu den anderen Unterarten bewohnt der Amurtiger kalte Regionen. Er war einst vom Baikalsee bis nach Korea und Sachalin verbreitet. Heute kommt er jedoch nur noch auf einem schmalen Küstenstreifen im Grenzgebiet zwischen Nordkorea, China und Russland vor. Die größte Population lebt heute im Fernen Osten Russlands, in Nordkorea und China gibt es schätzungsweise noch maximal 20 wildlebende Tiger. Insgesamt schätzt man den Bestand in freier Wildbahn noch auf etwa 500 Tiere. Ende der 1980er Jahre gingen die Tigerknochen-Vorräte in China zur Neige, so dass die Nachfrage rapide anstieg. Und auch der Zerfall der Sowjetunion und der damit einhergehende Verfall von Recht und Gesetz im Fernen Osten Russland erhöhten den Jagddruck auf die Raubkatzen enorm. Damals war der Tigerschutz Aufgabe der Lokalpolitiker und, da die Gelder aus dem fernen Moskau fehlten, konnte der Schutz nicht ausreichend sichergestellt werden. Erst 1993 machte sich Premierminister Wiktor Tschernomyrdin für den Sibirischen Tiger stark und es wurden internationale Gelder bereitgestellt. Bereits im August 1994 gingen die Mengen der gehandelten Tigerknochen bemerkbar zurück. Bei einer Großzählung im Jahr 1996 hatte sich der Bestand dann bereits wieder auf etwa 430 Tiere stabilisiert. Amurtiger bewohnen sowohl laubabwerfende Wälder, als auch Nadelwälder, Flachland und Mittelgebirge. Sie sind sehr anpassungsfähig und normalerweise als Einzelgänger unterwegs. Pro Tag muss der Amurtiger rund 9 bis 10 kg Fleisch zu sich nehmen, damit die enormen Energiereserven, die er in der kalten Umgebung benötigt gedeckt werden. Hauptbeutetiere sind daher Rothirsche, Wildschweine, Sikahirsche und Rehe. Daneben erbeutet er gelegentlich auch Elche, Gorale, Luchse und manchmal sogar Bären. Die IUCN listet den Amurtiger derzeit als stark gefährdet. In den Zoos werden weit mehr Amurtiger gehalten, als in freier Wildbahn leben. In Deutschland wird die Unterart in 27 öffentlichen Einrichtungen gehalten. Weitere 245 öffentliche Haltungen gibt es weltweit (Zootierliste Stand: 13.07.2024).
Deutschland:
- Bell (Tiererlebnispark)
- Berlin (Tierpark Friedrichsfelde)
- Duisburg (Zoo)
- Köln (Zoologischer Garten)
- Landau (Zoo)
- Leipzig (Zoo)
- Magdeburg (Zoo)
- Neuwied (Zoo)
- Nürnberg (Tiergarten)
- Wuppertal (Zoologischer Garten)
weltweit:
- Hilvarenbeek (NLD) (Safaripark Beekse Bergen)
- Overloon (NLD) (Zooparc)
- Plzen (CZE) (Zoo)