(Indischer Löwe)
Panthera leo persica
(MEYER, 1826)
Der Asiatische Löwe, auch Persischer Löwe oder Indischer Löwe genannt, wurde bis vor einigen Jahren als eigene Unterart des Löwen geführt. Laut einer Revision der Katzensystematik durch die Cat Specialist Group der IUCN gehört er heute der Nordafrikanisch-asiatischen Unterart, einer von zwei heute noch anerkannten Unterarten des Löwen an. Ich behandle ihn nachfolgend jedoch anhand seines Verbreitungsgebietes weiterhin als Asiatischen Löwen. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet reichte bis nach Südosteuropa sowie in den Mittleren und den Nahen Osten. Heute kommt er in freier Wildbahn aber nur noch im indischen Bundesstaat Gujarat im Gir-Nationalpark auf der Halbinsel Kathiawar vor. Der Asiatische Löwe sieht dem afrikanischen Löwen recht ähnlich, ist aber im Allgemeinen etwas kleiner. Die männlichen Tiere erreichen ein Gewicht von 160 bis maximal 190 kg, die Weibchen zwischen 110 und 120 kg. Die Schulterhöhe beträgt ca. 110 cm, die maximale Körperlänge 190 cm. Er hat eine kürzere Mähne und die Ellenbogenbehaarung ist deutlich länger als bei seinem afrikanischen Verwandten. Wie der Afrikanische Löwe lebt auch der Asiatische Löwe in Rudeln. Die Rudelgröße ist jedoch im Durchschnitt kleiner als bei diesem. Der Lebensraum umfasste sowohl laubabwerfende Wälder als auch trockenere Gebiete wie Savannen mit einem gewissen Anteil an Dornwäldern. Die Tiere wurden jedoch stark bejagt und fast ausgerottet. So gab es im Jahr 1913 nur noch 20 freilebende Individuen. Der Nawab von Junagadh, der einst die Tiere selbst bejagt hatte, stellte die im Gir-Wald übrig gebliebenen Asiatischen Löwen schließlich unter Schutz. Als weitere Maßnahme wurde 1965 der 1153,42 km² umfassende Gir-Nationalpark geschaffen, in dem die Population wieder anwachsen konnte. Der Fortbestand der Unterart gilt bei einer geschätzten Anzahl von 250 bis 300 Exemplaren als nicht gesichert, aber stabil. Der Asiatische Löwe wird dennoch weiterhin in der Roten Liste der IUCN als stark gefährdet gelistet. In unseren Zoos ist er mittlerweile recht gut vertreten. Insgesamt wird die asiatische Form weltweit 54 Mal gehalten, 5 Mal davon in Deutschland (Zootierliste Stand: 21.07.2024).
Deutschland:
- Frankfurt (Zoo)
- Köln (Zoologischer Garten)
- Nürnberg (Tiergarten)
- Stuttgart (Wilhelma)
weltweit:
- Rotterdam (NLD) (Diergaarde Blijdorp)
- Zürich (CHE) (Zoo)