(Waschbärhund)
(Enok)
(kein Unterartenstatus)
Nyctereutes procyonoides
(GRAY, 1834)
Der Marderhund, auch Waschbärhund, Tanuki oder Enok, seltener Obstfuchs genannt, ist eine Art aus der Familie der Hunde. Aufgrund konvergenter Evolution weist der Marderhund Ähnlichkeiten mit Mardern und Kleinbären auf, insbesondere mit dem Waschbären, mit dem er aber nicht näher verwandt ist. Der Marderhund ist ein sehr scheuer und nachtaktiver Bewohner von Wäldern und Regionen mit viel Unterholz. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Marderhundes umfasst das östliche Sibirien, das nordöstliche China, die koreanische Halbinsel und Japan. In Europa ist er ein Neozoon, der ursprünglich ausgesetzt wurde, um das Marderhundfell wirtschaftlich zu nutzen. Seit 1960 breitet sich der Marderhund in Deutschland aus. Mittlerweile kommt er deutschlandweit vor. Der Marderhund ist monogam und bleibt ein Leben lang im Paar zusammen. Als einzige Vertreter der Hunde halten Marderhunde in Gegenden mit harten Wintern eine Winterruhe. Marderhunde sind Allesfresser: Sie fressen Mäuse, Vögel, Eier, Fische, Kröten, Schnecken und Insekten ebenso wie Eicheln, Nüsse, Beeren und Obst. Auch Aas verschmähen sie nicht. Der Marderhund wird aufgrund seines Fells gejagt, gezüchtet und auf Pelztierfarmen gehalten. Der Bestand wird aktuell als nicht gefährdet angesehen. In unseren Zoos sind Marderhunde ohne klaren Unterartenstatus in insgesamt 38 deutschen und weiteren 112 Zoos im restlichen EAZA-Raum zu finden (Zootierliste Stand: 11.06.2021).
Deutschland:
- Bad Mergentheim (Wildpark)
- Hanau Klein-Auheim (Wildpark Alte Fasanerie)
- Schönebeck (Tiergarten Bierer Berg)