Otocyon megalotis virgatus
G. S. MILLER, 1909
Der Ostafrikanische Löffelhund ist eine Unterart des Löffelhundes. Das Verbreitungsgebiet der Unterart virgatus umfasst Äthiopien, Eritrea, Somalia, den Südosten des Sudan, Kenia, Uganda, Tansania und den Norden der Länder Sambia und Malawi. Der Lebensraum ist die Savanne. Bevorzugt werden Habitate, in denen das Gras nicht mehr als 25 cm hoch wächst. Solche Lebensräume entstehen durch Brände oder durch viele grasende Huftiere. Wird das Gras zu hoch, wandern Löffelhunde in andere Gegenden ab. Löffelhunde sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Der Zyklus scheint sich eng nach der Aktivität der Termiten zu richten, die die Hauptnahrung der Tiere ausmachen. Daneben werden aber auch andere Insekten gefressen. Gelegentlich frisst der Löffelhund auch kleine Wirbeltiere wie Vögel, Eidechsen oder Nagetiere und Früchte. Ein Löffelhundrudel umfasst zwei bis fünfzehn Individuen. Hierbei handelt es sich um Familienverbände, also um ein Paar mitsamt seinen Nachkommen. Sie leben in Bauen, die sie entweder selbst gegraben haben oder die von anderen Tieren angelegt und von ihnen vergrößert wurden. In letzterem Falle werden sie meistens von Springhasen oder Erdferkeln übernommen. Zu den Fressfeinden des Löffelhundes zählen der Löwe, der Leopard, der Gepard, der Afrikanische Wildhund und die Tüpfelhyäne. In großen Teilen ihres Verbreitungsgebiets werden Löffelhunde als Vertilger von Termiten gerne gesehen und gelten als nützlich. Allerdings werden sie manchmal auch irrtümlich für das Töten von Schafen verantwortlich gemacht; zu solchen Missverständnissen kommt es, wenn Löffelhunde die Maden aus Schafskadavern fressen.[2] In Botswana machen einige Einheimische Jagd auf Löffelhunde wegen ihres Fells. Löffelhunde sind nicht bedroht und stellenweise sogar häufig. Immer wieder auftretende Populationsschwankungen hängen mit Klimaveränderungen, der Verfügbarkeit von Termiten und mit Tollwutepidemien zusammen. In unseren Zoos wird hauptsächlich der Südafrikanische Löffelhund gehalten. Die ostafrikanische Unterart findet man dagegen aktuell im gesamten EAZA-Raum nur im Zoo Plzen (Zootierliste Stand: 27.01.2022).
weiterer EAZA-Raum:
- Plzen (CZE) (Zoo)