(Großes Wiesel)
(Kurzschwanzwiesel)
Mustela erminea
LINNAEUS, 1758
Das Hermelin, auch Großes Wiesel oder Kurzschwanzwiesel genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marderartigen. Es ist in den gemäßigten und subarktischen Zonen der Nordhalbkugel verbreitet und kommt in Europa, Nordamerika und Nord- sowie Zentralasien vor. Zudem wurde es in Australien und Neuseeland eingeführt. Die bis zu 33 cm großen Tiere sind im Winter vor allem dämmerungs- und nachtaktiv, im Sommer kommen sie auch schonmal am Tage aus ihrer Deckung. Sie schlafen in Felsspalten, hohlen Baumstämmen, Holz- und Steinhaufen oder verlassenen Bauen anderer Tiere. Man findet das Hermelin in verschiedenen Lebensräumen, wobei eine Tendenz zu wassernahen Habitaten zu bestehen scheint. Die Hauptbeute machen kleine Säugetiere wie Mäuse, Ratten, Kaninchen, Spitzmäuse oder Maulwürfe aus. Insbesondere bei einem Mangel an Kleinsäugern erbeuten sie aber auch kleinere Vögel, Reptilien, Fische oder Insekten. Das weiße Winterfell des Hermelin galt in weiten Teilen des mittelalterlichen Europas als Symbol für moralische Reinheit und Unschuld. Gerade auch wegen dieser Symbolik wurde es als besonders wertvoll erachtet. Ein Hermelinmantel war zeitweilig das Vorrecht adeliger Familien. Könige, Kaiser, Fürsten und auch der Papst trugen mit weißen Winterfellen besetzte oder gefütterte Kleidung, welche schnell zu einem Symbol für Herrschaft und Macht wurde. Wenn es auch heute noch bejagt wird, so besitzt das Hermelin doch eine weite Verbreitung und kommt häufig vor, sodass die IUCN es als nicht gefährdet einstuft. In Deutschland kann man es derzeit nur im Otterzentrum Hankensbüttel sehen, weitere 5 öffentliche Haltungen sind es im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 15.06.2023).
Deutschland:
- Hankensbüttel (Otterzentrum)