Südzentralafrikanisches Spitzmaulnashorn

(Südliches Spitzmaulnashorn)

Diceros bicornis minor

DRUMMOND, 1876

Südzentralafrikanisches Spitzmaulnashorn

Infos

Allgemeine Informationen

Das Südzentralafrikanische Spitzmaulnashorn, auch Südliches Spitzmaulnashorn genannt, ist eine von insgesamt acht anerkannten Unterarten des Spitzmaulnashorns. Es lebt wie der deutsche Trivialname vermuten lässt im Südlichen Zentralafrika. Hier bewohnt es überwiegend die Savannen von Simbabwe, Swasiland und teils dem südlichen Tansania. Das Südliche Spitzmaulnashorn ist die häufigste Unterart des Spitzmaulnashorns. Wie die anderen Unterarten ist es aber ebenfalls stark bedroht. Der Hauptgrund für die Bedrohung ist die Bejagung wegen des Hornes. Die IUCN stuft das Spitzmaulnashorn als vom Aussterben bedroht ein und gibt eine Gesamtpopulation von etwa 3100 freilebenden Tieren an (Stand 2023). Die bis zu 350 cm großen Tiere ernähren sich rein vegetarisch von Blättern und Zweigen. In den Zoos im EAZA-Raum gibt es derzeit nur noch ein einziges Tier im Zoo Frankfurt. Es handelt sich dabei um den Bullen Kalusho (Zootierliste Stand: 28.11.2023).

Die Frankfurter Nashörner:
Zu den Nashörnern in Frankfurt habe ich eine besondere Verbindung. Der Zoo ist mein Heimatzoo und so war ich bereits als Kind oft dort. Schon damals war ich von den großen grauen Tieren fasziniert. Wie ich später erfuhr wurde das erste Jungtier in Frankfurt im selben Jahr geboren, wie ich. Das alleine ist schon schön, aber im Dezember 2012 hatte ich dann sogar die Möglichkeit im Rahmen meines Tierpflegerpraktikums im Zoo Frankfurt mit den damals noch zwei Nashörnern zu arbeiten. Dabei durfte ich die sensiblen und sanften Tiere noch einmal ganz genau kennenlernen, sie füttern und sogar streicheln. Diese Begegnung war für mich sehr prägend und ich erinnere mich immer wieder sehr gerne daran zurück. Die beiden Nashörner Tsororo und Kalusho kamen 1989 im Alter von zwei Jahren von Simbabwe nach Frankfurt. Da die Wilderei auf die Tiere damals auf ihrem bisherigen Höhepunkt war entschied die Regierung von Simbabwe sie in die Obhut des Frankfurter Zoos zu geben. Hier sollten die Tiere in Sicherheit sein und für Nachwuchs sorgen, der dann wieder ausgewildert werden sollte. 1994 kam dann das erste Jungtier zur Welt, ein Weibchen mit dem Namen Akura. 1996 wurde sie dann nach Südafrika geflogen und im Marakele-Nationalpark ausgewildert. Hier bekam sie 7 Jahre später ihr erstes Jungtier und weitere drei Jahre später das zweite. Damit schrieb sie Geschichte als das erste in Gefangenschaft geborene Spitzmaulnashorn, das in der freien Natur Nachwuchs aufzog. 1997 wurde dann mit Dzimba das zweite Jungtier in Frankfurt geboren. Auch sie wurde 2000 ausgewildert. Diesmal im Krüger-Nationalpark. Leider verstarb sie bereits 14 Monate später nach dem Verzehr von giftigen Pflanzen. Das dritte Jungtier, auch diesmal wieder ein Weibchen mit dem Namen Hama wurde 2001 geboren. Hama wurde, wie auch schon Akura, im Marakele-Nationalpark ausgewildert. Hier lebte sie zusammen mit ihrer großen Schwester und dem Bullen Tim. Im Oktober 2007 wurde Hama tot aufgefunden. Die Todesursache konnte nie abschließend geklärt werden. Wahrscheinlich erlag das Tier einer früheren Verletzung. Nachdem Mutter Tsororo an Pfingsten 2016 verstarb ist der Bulle Kalusho das letzte Tier dieser Unterart in einem europäischen Zoo. Mit etwas Glück könnte er uns auch noch etwas erhalten bleiben. Das älteste Spitzmaulnashorn in Gefangenschaft wurde 46 Jahre alt.

Hier habe ich diese Tiere bereits fotografieren können

Deutschland:

- Frankfurt (Zoo)


Galerie: