Orca

(Schwertwal)
Orcinus orca
(LINNAEUS, 1758)

Orca

Infos

Allgemeine Informationen

Der Orca, auch Schwertwal, Killerwal, Mörderwal oder seltener in Abgrenzung zum Kleinen Schwertwal auch Großer Schwertwal genannt, ist eine Walart aus der Familie der Delfine. Mit einer Länge von bis zu 9,80 Meter bei den Bullen, handelt es sich um die größte Art dieser Familie. Weibchen bleiben mit maximal 8,50 Metern deutlich kleiner. Der Orca ist weltweit verbreitet, in tropischen Gewässern kommt er jedoch vergleichsweise selten vor. Die größten Populationen befinden sich demnach in höheren Breiten, insbesondere im Nordpazifik, dem Nordatlantik und in den Polarmeeren. Der Großteil der Populationen lebt dabei die meiste Zeit in Küstennähe. Interessant ist, dass es bei den Tieren eine ganze Reihe verschiedener Typen gibt, die sich zum Teil in Körperbau, Färbung und Verhalten deutlich voneinander unterscheiden. Je nach Ökotyp haben sie zudem verschiedene Jagdmethoden entwickelt. Orcas sind Spitzenprädatoren und ernähren sich sowohl von Fischen, als auch von Seevögeln, Kopffüßern, Meeresschildkröten, Meeressäugern wie Robben und sogar anderen Walen. Die Tiere, welche zumeist in Gruppen von 5 bis 50 Tieren auftreten, besitzen ein sehr komplexes Sozialverhalten. So teilen sie beispielsweise größere Beutetiere nach dem Erlegen unter den Gruppenmitgliedern auf. Über die Fortpflanzung des Orcas ist bislang nur wenig bekannt. Die Sterblichkeitsrate der Jungtiere ist jedoch auch im Freiland mit 43% sehr hoch. Je älter die Tiere werden, desto mehr nimmt diese jedoch ab, da sie keine natürlichen Feinde haben. Die Art war vom Walfang nie so stark betroffen wie andere Arten. Sie gilt derzeit als weltweit gesehen nicht bedroht, jedoch leiden einige Lokalbestände unter dem Abschuss durch Fischer und Umweltverschmutzungen. 1964 wurde erstmals ein Orca in einem Aquarium in Vancouver gezeigt. Seither sind sie beliebte Tiere in Delfinarien weltweit. Diese Haltungsform ist jedoch stark umstritten. Wissenschaftliche Meinungen hierzu gehen hierbei weit auseinander. Die in den europäischen und nordamerikanischen Delfinarien lebenden Orcas sind darüber hinaus überwiegend Nachzuchten und können daher ohnehin nicht ohne weiteres ausgewildert werden. Anders sieht es hier in russischen oder chinesischen Delfinarien aus, welche hauptsächlich Wildfänge halten. Auffällig ist, dass die große Rückenflosse der Männchen in Gefangenschaft häufig umklappt. Sie enthält keine Knochen als Stütze und wird stattdessen von Kollagen aufrecht gehalten. Eine Veränderung der Struktur dieses Kollagens bewirkt schließlich das Umklappen. Mögliche Gründe hierfür sind unter anderem eine Störung des Wasserhaushaltes durch veränderte Wasserwerte, geringerer Blutdruck durch eine verringerte Aktivität oder zu große Hitze. Kollabierte Rückenflossen kommen auch in der Natur hin und wieder vor, sind hier jedoch deutlich seltener und stehen anders als in Gefangenschaft häufig in direktem Zusammenhang mit einer Verletzung der Flosse. Eine kollabierte Flosse selbst scheint bislang keine Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere zu sein, wohl kann sie aber Symptom einer beeinträchtigten Gesundheit sein. Laut Zootierliste gab es in den Deutschen Zoos bislang nur einen einzigen Orca. Das Tier mit dem einfallsreichen Namen „Orca“ lebte von 1981 bis 1985 im Tierpark Hagenbeck in Hamburg. Verschiedene andere Quellen berichten darüber hinaus vom sogenannten Oktoberfest-Orca der 1970 nach München gekommen ist und dort in einem Festzelt auf dem Oktoberfest Kunststücke vorführen musste. Dieses Tier, das eigentlich „Wally“ hieß fraß bereits nach wenigen Tagen auf Grund des enormen Stresses nicht mehr und starb wenig später an Herzinsuffizienz. Heute gibt es keine Orcas mehr in Deutschland und auch weltweit findet man sie mittlerweile nur noch in 11 öffentlichen Einrichtungen (Zootierliste Stand: 12.01.2024).

Hier habe ich diese Tiere bereits fotografieren können

weltweit:

- Antibes (FRA) (Marineland)


Galerie: