(Nordatlantischer Kleintümmler)
Phocoena phocoena phocoena
(LINNAEUS, 1758)
Der Nordatlantische Schweinswal ist ein bis zu 1,85 m langer Zahnwal. Er kommt wie der Name schon sagt im Atlantik vor und bewohnt dort oft flache Gewässerabschnitte in Tiefen bis zu 20 m. Dabei wandert er im Frühjahr in die Küstengewässer und im Herbst in die küstenferneren Gebiete. Schweinswale ernähren sich beinahe ausschließlich von Fischen, daneben auch von Borstenwürmern, Schnecken, Krebstieren und Tintenfischen. Natürliche Feinde der Schweinswale sind vor allem größere Haie und Schwertwale. Schweinswale leben meistens als Einzelgänger oder in Zweierverbänden. Größere Gruppen bis maximal sieben Tiere, Schulen genannt, konnten bislang nur selten beobachtet werden. Zur Paarungszeit und zur Nahrungssuche treffen sich gelegentlich mehrere Schulen, sodass Herden von über hundert Tieren entstehen können. Diese sind jedoch selten und nicht sehr lange von Bestand. Schweinswale sind die mit Abstand häufigsten Wale in der Nord- und Ostsee, der Bestand ist jedoch rückläufig. Ursachen sind wahrscheinlich die Gifteinleitungen in die Meere und der Erstickungstod in Fischernetzen. Der Nordatlantische Schweinswal stellt neben den Delfinen einen der am frühesten für die Forschung zugänglichen Wale dar, da er als Bewohner der flachen Küstenbereiche Europas auch vom Land aus beobachtet werden konnte. Felszeichnungen aus der Steinzeit, wie sie etwa in Roddoy und Reppa (Norwegen) gefunden wurden, zeigen, dass die Tiere auch frühen Kulturen bekannt waren. Ein großer Teil der Erkenntnisse, die für die Gesamtheit der Wale bzw. der Zahnwale gelten, wurden erstmals bei den Schweinswalen entdeckt. Aktuell gibt es im gesamten EAZA-Raum nur zwei Haltungen dieser Art. Eine in Dänemark (Fjord & Baelt Center) und eine in den Niederlanden (Dolfinarium Harderwijk) (Zootierliste Stand: 20.08.2021).
weiterer EAZA-Raum:
- Harderwjik (NLD) (Dolfinarium)