Die Zwergschneegans, auch Ross-Schneegans genannt, ist eine in Nordamerika heimische Art der Feldgänse. Mit einer Größe von nur bis zu 66 cm ist sie die kleinste der arktischen Gänse. In Westeuropa kommt sie extrem selten als Irrgast vor, wobei nicht auszuschließen ist, dass es sich bei einer solchen Beobachtung um entlaufene Tiere handelt. Zwergschneegänse sind Zugvögel, die im Verlauf der Jahreszeiten zwischen ihren nordischen Brutgebieten und den weiter südlich gelegenen Überwinterungsgebieten hin- und herziehen. Die Brutgebiete liegen dabei im Nordwesten Kanadas, während die Überwinterungsgebiete weiträumiger verteilt sind und sowohl küstennahe Gebiete Kaliforniens, aber auch Teile New Mexicos sowie das Hochland Mexikos beinhalten. Auch die amerikanische Golfküste von Texas und Louisiana sowie die Marschen des Mississippi-Deltas werden ebenso wie die Atlantikküste häufig von Zwergschneegänsen aufgesucht. Zu den bewohnten Lebensräumen zählen Tundren mit Gräsern, Kräutern, Moosen und Flechten und nur wenigen, niedrig wachsenden Birken und Zwergweiden. Meist halten sich die Tiere jedoch auf kleinen, allenfalls mit Büschen bewachsenen, flachen und felsigen Inseln in größeren Seen auf. Im Winter hingegen werden Hochebenen, Marschen und mittlerweile auch landwirtschaftliches Nutzland bewohnt. Die Zwergschneegans ernährt sich von Wurzeln, Sprossen und Samen von Gräsern, Kräutern und Wasserpflanzen. Sie leben in großen Schwärmen und sind hauptsächlich tagaktiv. War die Art ursprünglich eher selten anzutreffen, so nimmt die Anzahl an Individuen mittlerweile deutlich zu. Die Zwergschneegans gilt somit nicht als gefährdet. In unseren Zoos dagegen findet man die Art heute nur noch recht selten, da der europäische Zoobestand lange Zeit Probleme mit Inzuchtdepressionen hatte und sich viele Zoos ohnehin auf die in freier Natur stärker bedrohten Arten wie Rothals- oder Ringelgans konzentrierten. In Deutschland gibt es derzeit noch 4 öffentliche Haltungen, weitere 20 sind es weltweit (Zootierliste Stand: 10.04.2024).
