Die Radjahgans ist eine Art aus der Unterfamilie der Halbgänse. Sie kommt in zwei Unterarten im Norden Australiens, auf Neuguinea und auf den Molukken vor. Diese beiden Unterarten unterscheiden sich nur leicht in ihrer Körperfärbung. Die Radjahgans ist die einzige Art unter den Kasarkas, welche im tropischen Klima beheimatet ist und bewohnt vor allem von Monsunregenfällen gekennzeichnete Regionen. So kommt sie zum Beispiel in Marsch- und Sumpfgebieten, sowie an Flussmündungen und auch an Gewässern mit Salz- oder Brackwasser vor. Während der Trockenzeit findet man sie darüber hinaus häufig an von Mangroven umstandenen Flussläufen. Ihre Nahrung sucht die Radjahgans vor allem am frühen Morgen und am späten Abend. Sie besteht vermutlich vorwiegend aus Schalentieren und anderen wasserlebenden Wirbellosen. Meist können die Tiere in kleinen Gruppen von sechs bis acht Individuen oder paarweise beobachtet. Als ausgesprochene Waldbewohner findet man die bis zu 61 cm großen Halbgänse nur selten auf dem Wasser. Bereits um 1886 wurden erstmals Radjahgänse in Europa gehalten und 1940 gelang die Erstzucht in einem britischen Zoo. Nach wie vor gilt die Art jedoch als äußerst schwierig zu vermehren und da sie zudem hierzulande ein beheiztes Schutzhaus benötigt, wird sie entsprechend selten gehalten. Während heute die allermeisten Gehegetiere dieser Art der Nominatform zugehörig sind, wurde im Laufe der Zeit auch immer wieder die rotrückige Unterart mit eingekreuzt, sodass einige Tiere keiner Unterart mehr zugeordnet werden können. In Deutschland findet man solche Tiere ohne Unterartenstatus in derzeit 6 öffentlichen Einrichtungen. Weitere 24 öffentliche Haltungen sind es weltweit (Zootierliste Stand: 24.01.2024).
