Die Afrikaruderente, auch Afrikanische Ruderente oder Maccoa-Ruderente genannt, ist eine Art aus der Unterfamilie der Ruderenten, die in drei disjunkten Verbreitungsgebieten in Afrika zu finden ist. Dies sind zum einen die Südspitze des Afrikanischen Kontinents und zum anderen der Norden Kenias und Ugandas sowie entlang des Flusslaufes des Blauen Nils. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt dabei mit etwa 5.000 Tieren in Südafrika. Im Vergleich zu den anderen Ruderentenarten ist die Afrikaruderente recht groß. Sie kann eine Länge von bis zu 51 cm erreichen und besitzt einen kräftigen, fast klobig wirkenden, Schnabel. Im Prachtkleid weist der Erpel hellblaue Augenringe auf, der gesamte Kopf ist dann schwarz. Im Ruhekleid gleichen sich beide Geschlechter und das untere Kopfdrittel ist fast weiß. Die Tiere halten sich meist in Savannen auf, sind aber auch in Agrarzonen zu finden. Sie benötigen schilfumstandene Süßwasserseen und profitieren von angelegten Staugewässern. Die Nahrung dieser Ruderenten besteht aus feinen Samen und Grünteilen verschiedener Pflanzen. Kleinlebewesen werden nur zu einem sehr geringen Teil gefressen und spielen bei der Ernährung somit eine untergeordnete Rolle. 1999 wurde die Art noch als nicht gefährdet angesehen, da sie wie bereits erwähnt von den zunehmenden Staugewässern profitieren konnte. Birdlife International hat diese Einschätzung allerdings revidiert und gibt den Gesamtbestand mit nur noch rund 9.000 bis 11.700 Tieren an. Der anhaltende Bestandsrückgang hat dazu geführt, dass die IUCN die Art mittlerweile als stark gefährdet einstuft. Die Ursachen für den starken Bestandsrückgang sind bislang noch nicht hinreichend untersucht. Vermutet wird Gewässerverschmutzung, Verlust des Lebensraumes und eine Beeinträchtigung durch die Fischerei. In europäischen Zoos werden Afrikaruderenten nur sehr selten gehalten. Die europäische Erstzucht gelang 1974 dem englischen Wildfowl Trust. In Deutschland war es der Tierpark Berlin, der diese Enten 1979 erstmals zur Zucht brachte. Heute befindet sich die einzige öffentliche Haltung in Deutschland im Kölner Zoo. Daneben gibt es weitere 11 öffentlichen Haltungen weltweit (Zootierliste Stand: 27.03.2024).
